20.11.2024

OneLog

Tamedia-Zeitungen verwenden noch länger das eigene User-Login

Nach dem Angriff auf das gemeinsame Login-System der grossen Schweizer Medien wird Tamedia wohl erst ab 2025 wieder OneLog einsetzen. Bis dann verwenden Tages-Anzeiger & Co. ihr eigenes Login.
OneLog: Tamedia-Zeitungen verwenden noch länger das eigene User-Login
«Eine Wiederaufnahme des Logins via OneLog wird nicht mehr in diesem Jahr erwartet»: Tamedia setzt weiterhin auf das eigene Zugangssystem. (Bild: zVg/Tamedia)

Am 4. November vermeldete die TX Group in einer Medienmitteilung: «Das Login-Tool der Schweizer Medien- und Verlagshäuser […] ist wieder verfügbar.» OneLog fiel als Folge eines Hackerangriffs zwischen Ende Oktober und Anfang November während rund zwei Wochen aus (persoenlich.com berichtete).

Bei Blick und 20 Minuten läuft's wieder

Dass OneLog wieder verfügbar ist, heisst aber nicht, dass auch alle beteiligen Medien und Plattformen das Login-System wieder einsetzen. Während sich User von Blick, 20 Minuten sowie auch von den Stellenportalen jobs.ch und jobup.ch über OneLog anmelden können, ist das auf tagesanzeiger.ch und den anderen Tamedia-Newsportalen nicht möglich. Hier kommt das frühere Login-System zum Einsatz. Bei diesem können sich die Nutzerinnen und Nutzer ohne Passwort registrieren oder einloggen, indem sie via E-Mail einen Code erhalten.

Dass Tamedia zuwartet mit der Rückkehr auf OneLog, begründet eine Sprecherin mit der «High-Traffic-Phase rund um die US-Wahlen», die mit dem Zeitpunkt zusammenfiel, als das Login-System wieder hochgefahren wurde. Darum «wollte Tamedia besonders vorsichtig agieren und hat auf das hausinterne Login-Tool gewechselt», so die Sprecherin auf Anfrage. Das bleibt voraussichtlich bis mindestens Ende Jahr so. «Eine Wiederaufnahme des Logins via OneLog wird nicht mehr in diesem Jahr erwartet», heisst es weiter.

OneLog nennt Grund für Verzicht auf Information

Inzwischen äusserten sich die OneLog-Betreiber auch dazu, warum sie nicht alle betroffenen User über den Hack informiert hatten. In einer Frage-und-Antwort-Rubrik auf der Website onelog.ch heisst es, man habe auf einen Versand verzichtet, «weil eine solche Massenmail zu einer teilweisen Blockierung der Absenderadresse geführt hätte und in der Folge Passwortrücksetzungen dort nicht mehr funktioniert hätten. Darum entschied sich OneLog dagegen.» Allerdings hätte für einen solchen Massenversand alternativ auch eine separate Absenderadresse eingerichtet werden können.

Während eine allgemeine Information ausgeblieben war, informierten einzelne Partner von OneLog wie zum Beispiel Blick, Handelszeitung und Beobachter ihre User selbst, als der OneLog wieder verfügbar war.


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