Die Brauerei Adler aus dem glarnerischen Schwanden hatte kreative Webvideos produziert, um trotz fehlender Sponsoring-Rechte Aufmerksamkeit für das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest (ESAF) zu generieren. In den Videos plante eine chaotische Mitarbeitertruppe Guerilla-Aktionen, das Wort «ESAF» wurde weggepiepst.
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Geschäftsführer Mathias Oeschger sah das ESAF als grosse Chance für regionale Brauereien, wie er am Samstag gegenüber der Südostschweiz erklärte. Allerdings könne man als kleine Brauerei nicht mit den Kapazitäten von Feldschlösschen mithalten.
Als erste lokale Brauerei überhaupt darf Adler im Glarnerland-Zelt ihr Bier verkaufen. Die Zusammenarbeit mit dem ESAF-Organisationskomitee verlief konstruktiv, Feldschlösschen akzeptierte die Präsenz unter bestimmten Bedingungen. Adler darf den Namen ESAF nicht frei verwenden, die Werbung ist auf das Glarnerland-Zelt beschränkt.
Die Guerilla-Kampagne nutzte die lokale Verankerung strategisch und setzte auf Social Media statt klassische Werbung. Oeschger beschrieb gegenüber 20 Minuten, wie man «ein wenig um die Abmachung herumtänzle».
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Dank ihrer lokalen Verbindungen konnte die Brauerei Werbeplakate an Orten aufhängen, wo andere nicht hinkommen, wie Oeschger erklärte. In den Videos übermalen Mitarbeitende Konkurrenz-Plakate und kleben Adler-Sticker auf Autos – inszenierte Aktionen mit eigenen Fahrzeugen.
Kampagne gestoppt
Am Samstagabend verkündete die Brauerei das Ende der Kampagne «Im Glarnerland haben wir die Hosen an!». Das Unternehmen bedankte sich bei der Community und den beteiligten Partnern – der Marketingagentur Kiwikiwi (Glarus), der Social-Media-Agentur Jetztvernetzt Creative (Schmerikon) und dem Grafikdesigner Achtung (Thun).
Die Gründe für den Stopp mitten im laufenden ESAF bleiben unklar. (cbe)


