04.04.2025

Die Antwort

Keine Nuggis für mündige Bürger

Die Zürcher Kreativagentur hat eine politische Kampagne «gegen den Nanny-State» entwickelt und umgesetzt.
Die Antwort: Keine Nuggis für mündige Bürger

Mit der Kampagne positioniert sich eine breite Allianz aus Gesellschaft, Politik und Wirtschaft gegen die «zunehmende Bevormundung durch den Staat». Die Aktion, die am Freitag lanciert wurde, wurde von Die Antwort konzipiert und realisiert, die den Auftrag in einem zweistufigen Pitch für sich entscheiden konnte, teilt die Kreativagentur mit.

«Die Kampagne dramatisiert, was passiert, wenn mündige Bürger durch stetige Regulierungen und kleinteilige Verbote zu unselbständigen Bürgern werden – denen der Staat am liebsten den Nuggi in den Mund schieben möchte», heisst es. Ziel sei es, auf die zunehmende Einschränkung der Eigenverantwortung aufmerksam zu machen und eine öffentliche Debatte darüber anzustossen, wie viel Regulierung eine freiheitliche Gesellschaft verträgt.

In vier plakativen Sujets werden mögliche nächste Verbots-Stufen durchgespielt: Gummibärchen essen, Fleisch konsumieren, Autofahren in der Stadt, Aussenwerbung.

Getragen wird die Initiative von der Swiss Retail Federation, dem Schweizerischen Gewerbeverband, GastroSuisse und dem Schweizerischen Konsumentenforum. Zu den Stimmen zählen Nationalrätin Daniela Schneeberger, Fleischsommelier Michael Vogt, Bäcker-Confiseur Jean-François Leuenberger sowie Konsumentenvertreterin Babette Sigg.

Auf der Landingpage der Kampagne können Bürgerinnen und Bürger ihre Meinung teilen und sich für mehr Freiheit und Selbstbestimmung aussprechen. Die Kreativagentur Die Antwort zeichnet sowohl für die Gesamtumsetzung als auch für die Mediastrategie und -planung verantwortlich. (pd/spo)


Kommentar wird gesendet...

KOMMENTARE

Yacine Azzouz
07.04.2025 08:31 Uhr
@Andreas Gossweiler Mit der Aussage, dass Ihnen ein Gummibärchen-Verbot «egal» wäre, weil Sie selber keine Gummibärchen essen, entlarven Sie ihren Kommentar gleich selber und anhand welcher Kriterien Sie Verbote und Gesetze bewerten...
Andreas Gossweiler
04.04.2025 16:04 Uhr
Falls noch ein Beweis nötig sein sollte, dass ein Verbot der Plakatwerbung keinen gravierenden Verlust darstellen würde, liefert diese Kampagne eindrückliches Anschauungsmaterial. Und falls «Kreativagentur» bedeutet, dass man Dinge zusammenmixt, die nichts, aber auch gar nichts miteinander zu tun haben, dann hat «Die Antwort» ins Schwarze getroffen. Es ist für mich als Zürcher Bürger nämlich nicht klar, warum ein Plakatverbot mich «bevormunden» soll, oder was ein Nuggi damit zu tun haben soll. Genausowenig ist der Umkehrschluss plausibel – nämlich dass ich gerade dann besonders «mündig» oder «erwachsen» sein soll, wenn man mich zwingt, im öffentlichen Raum Werbung für Hamburger, Schoggi und Zigaretten und andere Dinge anzuschauen, die mein Risiko für Herzkrankheiten und Krebs erhöhen. Und ganz ehrlich: Ein Gummibärchen-Verbot wäre mir komplett egal, da ich ohnehin nie Gummibärchen esse, weil ich – wie die Anti-Anti-Plakatwerbungs-Kampagne völlig zu recht betont – kein Baby bin. Und auf das Autoverbot freue ich mich sehr, das ist eine ausgezeichnete Idee.