Längere journalistische Artikel funktionieren im Internet nicht - so lautet bislang die weit verbreitete Ansicht der Branche. Die Aufmerksamkeitsspanne der Internetuser ist zu kurz, überhaupt entsprechen lange Text nicht dem heutigen Nutzungsverhalten von Online-Medien, so die Begründungen. Aus diesem Grund gilt es im Internet knapp zu formulieren, um diesen Vorgaben entsprechen zu können. Doch nicht nur Apples iPad soll hier neue Möglichkeiten eröffnen, auch mittels einfacher Apps versuchen Entwickler, längere Text im Internet besser nutzbar zu machen, berichtet die New York Times.
Ein Beispiel dafür ist die Software Instapaper, die von dem 28-jährigen New Yorker Programmierer Marco Arment entwickelt wurde. Mittels der Anwendung für Smartphones und eReader können User auf einfache Art personalisierte Publikationen erstellen. Dazu werden längere Artikel, auf die man beim Internetsurfen stößt, einfach für später archiviert und über die Instapaper-App abrufbar gemacht. "Mein Ziel war es, das Lesen im Internet zeitlich und örtlich unabhängig zu machen und die Situation bequemer zu machen", so Arment.
Mit automatisch erstellten Newsfeeds sind die personalisiert erstellten Leselisten kaum zu vergleichen. "Maschinen sind sehr schlecht, wenn es darum geht zu erkennen was interessant ist", so der Entwickler. Die Inhalte können sich aus unterschiedlichsten Publikationen zusammensetzen, das Ergebnis ist ein persönlich erstelltes Magazin. Für die ursprünglichen Autoren stellt das zwar immer noch kein funktionierendes Geschäftsmodell dar, gesteht Arment ein. Aber zumindest könne die Nachfrage gesteigert werden. (netzticker.de)