19.09.2024

50 Jahre Jouschu

Launige Feier mit bekannten Gesichtern

Die Ringier Journalistenschule hat am Mittwochabend mit rund 400 Gästen ihren runden Geburtstag gefeiert. In Zürich-Altstetten waren zahlreiche prominente Gesichter anwesend. persoenlich.com zeigt die Bilder.
50 Jahre Jouschu: Launige Feier mit bekannten Gesichtern
Kurzweiliges Gespräch (v.l.): Ringier-CEO Marc Walder und Swatch-Group-Chef Nick Hayek. (Bilder: Mattia Coda)

«Diese Schule ist ein Geschenk an die Schweiz», sagte Peter Hossli, Leiter der Ringier Journalistenschule, gleich zu Beginn der Jubiläumsfeierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen. Unter den rund 400 Gästen in der SBB-Werkstätte in Zürich-Altstetten waren am Mittwochabend zahlreiche bekannte Gesichter anzutreffen. Viele davon absolvierten zu Beginn ihrer Karriere die Ringier Journalistenschule, auch «Jouschu» genannt.

Zu sehen waren unter anderem Migros-Kommunikationschef Christian Dorer, Ex-Lobbyist Martin Schläpfer, Medienpionier Roger Schawinski, Ex-SRG-Chef Roger de Weck, SRF-Direktorin Nathalie Wappler, Nebelspalter-Verleger Markus Somm, Musikstar Paola Felix, Udo-Jürgens-Manager Freddy Burger sowie die Ringier-Chefredaktoren und Chefredaktorinnen Silvia Binggeli (Schweizer Illustrierte), Dirk Schütz (Bilanz), Steffi Buchli und Andreas Dietrich (Blick) oder Dominik Hug (Glückspost).

Walder forderte Einschränkung der sozialen Medien

Hossli betonte zu Beginn, dass der erfolgreichste Jouschu-Abgänger heute Ringier-Chef sei. Sein Name: Marc Walder. Walder begrüsste die Gäste und warnte vor dem Einfluss der sozialen Medien, namentlich TikTok. So forderte er eine verstärkte publizistische Kontrolle der amerikanischen und chinesischen Tech-Giganten. Walder zeigte sich – nicht zuletzt durch das Aufkommen von KI – besorgt über das Nutzungsverhalten der nächsten Generation.

Frank A. Meyer kritisiert Newsroom-Journalismus

An der Feier traten hochkarätige Rednerinnen und Redner auf. Einer davon war SonntagsBlick-Kolumnist und erster Journalist des Hauses, Frank A. Meyer, der in seiner Rede die Vorzüge des klassischen Journalismus hervorhob und sich vor allem gegen englische Begriffe und den Newsroom als Zerstörer des klassischen Journalismus geisselte. Die Rede Meyers deckte sich in weiten Teilen mit dem Gespräch, das persoenlich.com zuvor mit ihm führte.

Ringier-CEO Marc Walder unterhielt sich mit Swatch-Group-Chef Nick Hayek, der sich – heute noch – als grosser Fan der gedruckten Presse outete. So sei die MoonSwatch anfänglich ausschliesslich in doppelseitigen Zeitungsinseraten lanciert worden. Den Abschluss bildeten der deutsche Finanzminister Christian Lindner und die New-York-Times-Reporterinnen Jodi Kantor und Megan Twohey, die mit ihrer Recherche den Hollywoodproduzenten Harvey Weinstein überführten und damit die weltweite #MeToo-Bewegung auslösten. 

Lindner plädiert für mehr Meinungsvielfalt 

Lindner bestach vor allem durch seine völlig frei und ohne Manuskript gehaltene Rede, in denen er für das Einhalten journalistischer Prinzipien wie Fairness und Neugierde plädierte. Lindner bemängelte auch, dass es mittlerweile keine rechte Meinungsvielfalt mehr gebe. Hossli lud ihn spontan zu einem Besuch der Ringier Journalistenschule in Zofingen ein.

Pikanterweise weilte das langjährige Ringier-Aushängeschild, Alt-Kanzler Gerhard Schröder, zeitgleich auch in Zürich und stellte sich vor 500 Anwesenden im Dolder Grand Hotel den Fragen von Weltwoche-Verleger Roger Köppel. (cbe/ma)


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