16.05.2025

ESC

Riesen-Requisiten und kleine Überraschung

Am Donnerstagabend hat der zweite Halbfinal des 69. Eurovision Song Contest stattgefunden. Während sich Österreich, Israel oder Finnland wie erwartet für den Final qualifizierten, reichte es für Australiens Teilnehmer Go-Jo und seinen Song «Milkshake Man» nicht.
ESC: Riesen-Requisiten und kleine Überraschung
Schied aus: Australiens Go-Jo mit dem Song «Milkshake Man». (Bild: Keystone/Georgios Kefalas)

Die post-punkige Band Katarsis konnte gegen Ende des zweiten ESC-Halbfinals als erster Act aufatmen. Mit Instrumenten auf der Bühne und düster-rockiger Art dürfte die Gruppe das Publikum überzeugt haben. Gar keine Überraschung war die Qualifizierung von Österreich. Mit der Schwarzweiss-Inszenierung auf hoher See hat Favorit JJ genug Punkte holen können. Der Countertenor hatte gemäss den Wettbüros die besten Chancen.

Dicht gefolgt war Österreich in den Prognosen von Israel. Auch diese Qualifizierung hat sich bewahrheitet: Yuval Raphael schaffte mit «A New Day Will Rise» den Sprung in den Final. Während ihre Performance der letzten Hauptprobe am Donnerstag von Zuschauenden mit Trillerpfeifen gestört worden war, schien sie an ihrem Halbfinal-Auftritt grossen Applaus zu ernten.

Vom Mikrofonständer zum Standmixer

Auch Finnland war mit Erika Vikman schon vor dem Halbfinal hoch im Kurs. Ihren zweideutigen Song «Ich komme» und ihr schwebendes Riesenmikrofon wollte das Publikum wieder erleben.

Weiter haben sich Luxemburg, Lettland, Malta, Griechenland, Armenien und Dänemark für den ESC-Final qualifiziert. Bei den letzten beiden Ländern war dies eine kleine Überraschung. Armenien ging mit dem schnellen, elektro-rockigen Beitrag «Survivor» von Parg in den ESC-Ring. Dänemark dagegen hatte mit «Hallucination» eine Pop-Nummer dabei, mit der Sängerin Sissal ihre kraftvolle Stimme unter Beweis stellen konnte.

Übergrosse Requisiten waren dann eben doch nicht ausschlaggebend für eine Qualifizierung. So reichte die Performance des australischen Acts Go-Jo mit grossformatigem Standmixer im Retro-Look nicht. Das war denn wohl auch die grösste Überraschung. Ausserdem haben es auch Tschechien, Serbien, Georgien, Montenegro und Irland nicht geschafft, das internationale Publikum zu überzeugen.

Spontane Interviews im Publikum

Wieder war es das Publikum, das bestimmte, welche zehn von den sechzehn antretenden Teilnehmenden den Einzug in den Final vom Samstag schaffen würden. Um die Zuschauenden, vor Ort und zu Hause, drehte sich denn auch die Show, die unter dem Motto «Eurovision Fans» lief. In mehreren Intermezzi widmete man sich den ESC-Loyalen. Beispielsweise durch Videosequenzen, die eingefleischte Fans zeigten, die von weither extra nach Basel angereist waren.

Zu den ESC-Fans gehörten aber nicht nur jene, die den Musikwettbewerb im Publikum vor Ort verfolgten. So machte Moderatorin Sandra Studer zwischen den Acts auch mal einen Abstecher in die Kabinen der Kommentatoren. Da besuchte sie Jean-Marc Richard. Der Radiomann, der von der Unterhaltungswelt der Romandie nicht wegzudenken ist, kommentiert heuer den ESC zum letzten Mal. Für ihn sei es ein besonders emotionaler Anlass, sagte der Lausanner zu Studer.

Hazel Brugger schloss die Fans vor Ort mit spontanen Interviews in die Show ein, und zwar auf ihnen liegend, als sie sich im Crowdsurfing übte.

Gjon's Tears zurück auf der ESC-Bühne

Schliesslich waren es nicht nur ESC-Fans, für die an diesem Abend ein Wunsch erfüllt wurde. Gegen Ende der Show kamen einige Künstlerinnen und Künstler auf die Bühne, die eigentlich 2020 am ESC in Rotterdam hätten teilnehmen sollen, dies jedoch aufgrund der Corona-Pandemie nicht konnten. Für die Schweiz wäre dies Gjon's Tears mit dem Beitrag «Répondez-moi» gewesen. Zwar durfte er ein Jahr später mit dem Song «Tout L'Univers» teilnehmen. Seinen ursprünglich gedachten, emotionalen und balladischen Song brachte er nun am Donnerstagabend endlich auf die ESC-Bühne, am Flügel und zum Lied-Finale mit brennenden Ärmeln.

Zwischen den Acts für Lettland und Armenien schien es eine kurze Panne zu geben. Auf einmal waren die Moderatorinnen wie auch Kommentator Sven Epiney nicht mehr zu hören, sodass der armenische Künstler Parg nicht vorgestellt wurde. Bereits am ersten Halbfinal hatte es für einen ganz kleinen Augenblick eine Störung gegeben, als das Bild während Zoë Mës Performance stockte (persoenlich.com berichtete). (sda/cbe)


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