Grosse Ehre für Roger Schawinski. Der Radio-1-Chef und Medienpionier bekam an der Basler Fasnacht eine eigene Laterne. Veranlasst hat die Sujetkommission der beiden Basler Exilcliquen, Mutze-Bebbi Bärn und Basler Zepf Ziri. Seit drei Jahren nehmen diese als einzige «offizielle Asylanten» – so Selbstbeschrieb – an der Basler Fasnacht teil, begleiten mit 50 Aktiven pfeifend und trommelnd den grossen Umzug (Cortège), der am Montagnachmittag durch die ganze Basler Innenstadt führte.
«Aadie UKW»
Die beiden Exilcliquen haben für dieses Jahr das Sujet «Aadie UKW» gewählt. Auf der Laterne ist Roger Schawinski als Inbegriff der Piratensender und Verfechter von UKW dargestellt. Dabei wird er mit Sprüchen «Halbiere goot iiber Studiere» oder «Vom Service public zem Service übrig» flankiert. Zudem sind auf der Laterne DAB+-Haie zu sehen, die die UKW-Sender bedrohen. Auf beigelegten Handzetteln dichten die Cliquen: «Hesch Du UKW statt DAB, isch’s ums analoge Radio gschee. D’SRG spaart Sänder yy und macht, bigott, us Millione Raadio Elektroschrott.» Die unmisserverständliche Aufforderung an Schawinski: «Doorum bruuchts scho glyy in vyyle Länder wiider UKW-Piratesänder.»
Die beiden Cliquen luden Schawinski am Montagnachmittag zur Besichtigung «seiner» Laterne nach Basel ein, wo sie kurz vor dem grossen Umzug noch zu seinen Ehren den Wettsteinmarsch spielten. Für Schawinski ist nun bereits zum zweiten Mal Fasnachtssujet in Basel. Das erste Mal war vor 47 Jahren, als er noch Chefredaktor der Boulevardzeitung Tat war. Das damalige Motto: «L’éTAT c’est moi».