Die Bilanz von Swiss Films zum Schweizer Filmjahr 2024 zeichnet das Bild eines vielfältigen und ereignisreichen Jahres für die Schweizer Filmbranche. Besonders hervorzuheben sind die Erfolge im Serienbereich sowie bei Dokumentarfilmen und Westschweizer Produktionen auf internationalen Festivals.
Im Serienbereich konnte die Schweiz 2024 bedeutende Fortschritte verzeichnen. Die schweizerisch-deutsche Koproduktion «Davos 1917» wurde in über 20 Länder verkauft und in zahlreichen europäischen Ländern ausgestrahlt. «Espèce Menacée» markierte einen Meilenstein als erste Schweizer Serie, die in Locarno vorgestellt wurde. Die populäre Serie «Tschugger» erreichte mit ihrer vierten und letzten Staffel über 90'000 Kinoeintritte und wird ab 2025 auf Netflix und Sky verfügbar sein. Auch die schweizerisch-französische Netflix-Produktion «Winter Palace» feierte Weltpremiere am GIFF und wird ab Februar 2025 in mehreren europäischen Ländern auf Netflix angeboten.
Das Zurich Film Festival ZFF zeigte 16 Schweizer Filme als Weltpremiere, darunter «Tschugger», «Typisch Emil» und «Wisdom of Happiness».
«Reinas» ist für die Schweiz im Oscar-Rennen
Bei Spielfilmen und Dokumentationen konnten zahlreiche Festivalerfolge verzeichnet werden. «Reinas» von Klaudia Reynicke startete am Sundance Film Festival, gewann Preise in Berlin und Locarno und ist der Schweizer Oscar-Beitrag. Das Rotterdam Film Festival zeigte 15 Schweizer Filme, darunter Yves Netzhammers «Reise der Schatten» und Pierre Monnards «Bisons». Die Berlinale präsentierte sieben Schweizer Filme und Koproduktionen.
In Cannes, wo die Schweiz als «Country of Honour» beim Marché du Film auftrat, feierten vier Produktionen aus der Romandie Weltpremiere. Darunter «Le Procès du Chien» von Laetitia Dosch und der Animationsfilm «Savages» von Claude Barras. Das Filmfestival Locarno zeigte eine beachtliche Anzahl Schweizer Premieren, mit drei Weltpremieren im Hauptwettbewerb und fünf Schweizer Filmen auf der Piazza Grande.
Schweizer Präsenz von Venedig bis Toronto
Auch auf anderen internationalen Festivals war die Schweizer Präsenz stark. In Venedig hatten fünf Schweizer Filme und Koproduktionen Weltpremiere. Beim Toronto International Film Festival feierten «Les Courageux» von Jasmin Gordon und die Koproduktion «Polvo Serán» Weltpremiere. Ein besonderer Erfolg war der Gewinn des New Directors Award in San Sebastian durch «Bagger Drama» von Piet Baumgartner – der erste Schweizer Film, der diese Auszeichnung erhielt.
Im Bereich des Dokumentarfilms zeigte sich ebenfalls eine starke internationale Präsenz. «Avant, il n’y avait rien» von Yvann Yagchi lief auf mehreren renommierten Dokumentarfilmfestivals. «Immortals» von Maja Tschumi und die Koproduktion «Stray Bodies» wurden auf verschiedenen Festivals gezeigt und ausgezeichnet.
Neben den kollektiven Erfolgen gab es auch bemerkenswerte Einzelleistungen. So erhielt Ella Rumpf einen César, und der Kurzfilm «Las Novias del Sur» gewann die «Queer Palm for Best Short» in Cannes.
Starkes Jahr für den Schweizer Film
Zusammenfassend zeigt die Bilanz von Swiss Films ein starkes Jahr für den Schweizer Film, mit Erfolgen in verschiedenen Genres und Formaten. Die Etablierung im Serienbereich und die zahlreichen Festivalerfolge von Spiel- und Dokumentarfilmen stechen besonders hervor. Die verstärkte internationale Präsenz Schweizer Produktionen auf renommierten Festivals und Streaming-Plattformen unterstreicht die wachsende Bedeutung und Anerkennung des Schweizer Filmschaffens im globalen Kontext. Das Jahr 2024 markiert somit einen wichtigen Schritt in der Entwicklung und Internationalisierung der Schweizer Filmindustrie. (pd/nil)