Die Jubiläumsausstellung «150 Plakate am See» des Museums für Gestaltung Zürich ging am Sonntag zu Ende – mit einer gemischten Bilanz. Zwar war die kostenlose Schau an der Zürcher Seepromenade dank des schönen Wetters gut besucht, doch überschatteten Vandalismusakte das Projekt, welches von APG|SGA und Setaprint unterstützt wurde. In der vergangenen Woche wurden neun Plakate mutwillig beschädigt. Die APG bestätigte auf Anfrage entsprechende Beobachtungen von persoenlich.com.
«Die Plakate wurden zerrissen oder ganz aus den Rahmen gezogen», so Nadja Mühlemann, Leiterin Corporate Communications bei der APG, auf Anfrage. Bei den zerstörten Werken handelte es sich um Nachdrucke – die wertvollen Originale sind im Museum verwahrt. Unter den beschädigten Reproduktionen befanden sich auch seltene Sujets aus dem frühen 19. Jahrhundert.
«Das ist bedauerlich, denn es handelt sich um Kulturgut: Gestaltungs- und Zeitgeschichte, die vom Museum für Gestaltung Zürich öffentlich zugänglich gemacht wurde, ohne Eintritt, mitten in Zürich», so Mühlemann weiter. «Dass ein solches Projekt derart respektlos beschädigt wird, wirft gesellschaftliche Fragen auf.»
Täglich kontrolliert und repariert
Das Museum für Gestaltung Zürich und die APG werten den Vandalismus als «Akt sinnloser Zerstörungslust». Eine Aktion gegen Plakatwerbung schliesst man aus, da weder die Auswahl der beschädigten Sujets noch der Kontext der Ausstellung dafürsprechen würden. Es wurde Anzeige wegen Sachbeschädigung gegen Unbekannt eingereicht.
Trotz der Beschädigungen liess sich die APG als logistische Partnerin nicht entmutigen: Die Plakate wurden täglich kontrolliert und nach dem Vandalismusvorfall mit Ersatzplakaten bestückt. «Denn die Ausstellung war es wert – und die vielen positiven Rückmeldungen zeigen uns, wie sehr sie geschätzt wurde», betont Mühlemann. Am Montag wurden die Plakate wie geplant abgebaut.
Die Ausstellung feierte das 150-jährige Bestehen des Museums für Gestaltung Zürich und das 125-Jahr-Jubiläum der APG. Sie präsentierte eine kuratierte Auswahl aus der international bedeutenden Plakatsammlung von über 385'000 Exemplaren (persoenlich.com berichtete).
Die übrig gebliebenen Ersatzplakate werden nun durch das Museum für Gestaltung Zürich verlost und verschenkt.

