Die zehn Länder, die sich am Dienstagabend für den Final vom Samstag qualifiziert haben, stehen fest. Norwegen, Albanien, Schweden, Island, die Niederlande, Polen, San Marino, Estland, Portugal und die Ukraine sind weiter.
Die feurige Fantasy-Ästhetik von Norwegen hat wohl überzeugt: Kyle Alessandro wurde als erster erleichtert und darf mit «Lighter» in den Final vom Samstag ziehen. Wenig überraschend schaffte es Schweden mit dem Act KAJ ins Final. Das Trio war mit dem Sauna-Hit «Bara Bada Bastu» seit Monaten Favorit. Auch für Claude aus den Niederlanden war das Leben schön an diesem Abend: Das Publikum wollte seinen Song «C'est La Vie» nochmals hören.
Shkodra Elektronike und ihr Song «Zjerm», ein Mix von Elektronik und Folklore, waren besonders unter ESC-Fans ein Liebling – auch hier konnte erwartet werden, dass es für den Final reicht. Gleich ist es bei Estland: Tommy Cash überzeugte die Wählerinnen zu Hause mit seiner surrealistischen Kaffee-Show.
Portugals Band Napa dürfte sich besonders gefreut haben: Die drei Musiker galten nicht als Favoriten und sollten jedenfalls gemäss den Buchmachern am Dienstagabend den Finaleinzug verpassen. Das Publikum wählte allerdings zu ihren Gunsten. Die Musiker hoben sich mit Live-Instrumenten von so manch anderen Acts ab. Mit ihrem Indie-Rock-Vibe dürfen sie in den Final.
Weiter sind ausserdem die Ukraine, Polen, San Marino und Island.
Erwartungsgemäss verpasste dieses Jahr Kroatien mit dem Beitrag «Poison Cake» von Marko Bošnjak den Finaleinzug. Das könnte daran gelegen haben, dass der Song im Vergleich zu anderen Titeln weniger Ohrwurm-Potenzial hat. Ebenso raus aus dem Rennen sind Slowenien, Zypern, Aserbaidschan und Belgien. Letzteres war unter Fans sicherlich eine Überraschung: Gemäss den Wettbüros hätte sich Red Sebastian mit dem Beitrag «Strobe Lights» mit über 85-prozentiger Wahrscheinlichkeit für den Final qualifiziert.
Eine ESC-Show mit viel Swissness
Begonnen hatte die Live-Show, als sich die Schweiz mit technoider Volksmusik beim Millionenpublikum vorstellte. Als Eröffnungskünstler waren Alphornspielende und Sängerinnen und Sänger in Tracht zu sehen. Mit dabei war unter anderem die Luzerner Mezzosopranistin und Jodlerin Simone Felber, Gewinnerin des Schweizer Musikpreises (2024).
Das Bild der Eröffnungs-Performance prägten zeitgenössische Tänzerinnen und Tänzer, die die Mischung aus Tradition und Moderne ergänzten. Ein Melodienwechsel erinnerte ausserdem an Nemos letztjährigen Siegersong «The Code».
Zoë Më mit poetischem Auftritt
Zoë Mës Auftritt kam wie erwartet richtig reduziert daher und legte den Fokus gänzlich auf ihr Lied. Die Schweizer Teilnehmerin war als Act des Gastgeberlandes automatisch für den Final vom Samstag qualifiziert und musste daher nicht im «Green Room» zittern. Dafür stockte bei der Übertragung ihres Auftritts ganz kurz das Bild.
Nach den Performances der Acts im ersten Halbfinal gab es eine Musikshow-Einlage der Moderatorinnen selbst. Sandra Studer und Hazel Brugger brachten darin dem Publikum aus aller Welt Schweizer Erfindungen näher. Dazu gehörte ein Teil mit historischem Flair, in dem Wilhelm Tell Thema wurde. In dieser Figur erschien dann die schwedische Stand-up-Comedian und Moderatorin Petra Mede auf der Bühne.
Das Motto des ersten Halbfinals lautete «Where It All Began» und spielte darauf an, dass der Musikwettbewerb seinen Anfang in Lugano nahm, wo 1956 die erste Ausgabe stattfand.
Und so war vor der Verkündung der Qualifizierten die Videobotschaft von Céline Dion zu sehen, die nach den Hauptproben zu reden gegeben hatte. Im Video wandte sich die Kanadierin ans Publikum und blickte zum Moment zurück, als ihr ESC-Sieg für die Schweiz von 1988 ihr Leben verändert hatte.
Anschliessend performten vier ehemalige ESC-Teilnehmende ihren damaligen Siegersong «Ne partez pas sans moi». (sda/cbe)