Sie haben in den letzten Jahren eine Vorliebe für den Gartenbau entwickelt. Wie kam das?
"Ich wurde in London geboren und habe hier bis auf ein Jahr mein gesamtes Leben gelebt. Doch ich habe mir immer vorgestellt, auf dem Land zu leben. Also kaufte ich vor 15 Jahren dieses Haus, eine alte Mühle, nördlich von Norfolk, das liegt etwa drei Autostunden von London entfernt. Erst pflanzte ich auf dem Grundstück jahrelang Bäume, nur Bäume. Dann, eines Tages, wachte ich auf und bekam Lust, einen englischen Garten anzulegen. Aus der Idee entwickelte sich eine Euphorie, und ich wurde von Tatendrang übermannt. In der körperlichen Arbeit fand ich eine friedliche, stressfreie Betätigung. Weil ich, was ich auch tue, immer mit einer gewissen Obsession mache, las ich mich in das Thema ein, und es gibt heute kein Gartenbuch in England und den USA, das ich nicht kenne.
Welche Parallelen entdecken Sie zwischen Ihrem Beruf und Ihrer entflammten Leidenschaft?
"Es geht ja immer darum, ein Problem auf praktische Art zu lösen, aber nicht verkrampft, sondern auf eine spielerische Art und Weise mit etwas Humor und hohem ästhetischem Anspruch. Ich sitze manchmal so auf meiner Gartenbank und überschaue meine Pflänzchen, ob sie sich alle entwickeln, wie sie sollen, ob eins im Schatten des andern steht, welche in den Himmel spriessen. Wir haben in der Agentur Dutzende Kreative, und einer, der sich sehr stark der Sonne entgegenstreckt, ist Peter Souter, er ist 34 Jahre alt, ich habe ihm im letzten November den Job als Creative Director übergeben, den ich über 30 Jahre lang ausübte.
Jetzt bleibt Ihnen noch mehr Zeit, um Gartenbücher zu lesen.
"Man kennt mich eigentlich nur mit Buch. Ich stehe oft um 6 Uhr in der Früh auf, damit ich eine Stunde Zeit habe, in ein Buch einzusinken, bevor das Tagwerk beginnen sollte. Nebst Gartenbüchern lese ich aber auch Biografien und Novellen. Ich lasse mich ja so gerne verführen und in eine Geschichte hineinziehen. Eine solche Qualität würde ich auch gerne in der Werbearbeit erreichen. Ein besonderer Anlass im Tag ist für mich das Mittagessen. Ich gehe nämlich meist in ein kleines griechisches Restaurant mit meinem Buch, wo ich seit über 30 Jahren einen Tisch reserviert habe. Wenn ich nicht drei- bis viermal pro Woche zum Griechen kann, bin ich frustriert.
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