08.06.2000

BEATTIE TREVOR, TBWA/Februar 2000

Er ist bekannt und umstritten. Für die einen gilt er als grösster Kindskopf, für die andern als Rockstar der Branche: Trevor Beattie. Der Arbeitersohn aus Birmingham ist heute CD von TBWA in London und schuf die Cyberfee FiFi, kreierte die anstössige Kampagne FCUK und pinnte Eva Herzigova für Wonderbra an die Plakatwände. Beattie ist der Schreck der Etablierten und gibt gleich noch einen drauf. Interview: Oliver Prange

Was halten Sie als Vertreter einer neuen Generation von britischen Kreativen von dem typisch "gentleman-like” englischen Humor?

"Ich glaube gar nicht, dass der britische Humor so ‘gentleman-like’ ist, sondern er ist ziemlich grob. Aber er ist intellektuell, denn unser Publikum ist es auch. In England gehört die Werbung als Teil des Unterhaltungsgeschäfts zur Tradition. Wir mögen es nicht, wenn man uns etwas verkaufen will, wir akzeptieren es jedoch, wenn wir zugleich unterhalten werden. Wenn Sie mir also etwas verkaufen wollen, müssen Sie mein Interesse wecken.”

Ihre eigenen Werbespots und Anzeigen sind aber eher provokativ als lustig. Kehrt die neue englische Werbung dem Humor den Rücken?

"Das ist mir noch nicht aufgefallen, dass meine Werbung nicht lustig ist. Ich habe auch noch nie darüber nachgedacht. Wenn Sie mir dies nun sagen, bin ich echt darüber erfreut. Denn die meisten Anzeigen bestehen eh aus dummen Gags.”

Ihr Stil ist ein völlig anderer, er ist aggressiver als derjenige der bekannten Etablierten wie Abbott, Webster & Co.

"Richtig, ich hasse sie, die Alten! Den einzigen, den ich respektiere, ist John Webster. Alle anderen wünsche ich mir weg. Sie standen lange Jahre im Rampenlicht, aber nun ist es Zeit, dass sie gehen. Sie gehören der Vergangenheit an. Auch ich bin inzwischen ein alter Kerl, und es wird bald Zeit, zu gehen.”


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