27.10.2005

BECKENBAUER FRANZ, Präsident FC Bayern/Oktober 2005

Audienz beim Kaiser: Früher, sagt Franz Beckenbauer, habe man abends vor dem Heimspiel noch eine Schweinshaxe gegessen. Dies ware heute undenkbar. “Kaiser Franz”, einer der grössten Fussballspieler aller Zeiten, der die Fussball-Weltmeisterschaft 2006 nach Deutschland holte, spricht über heutigen und gestrigen Fussball, über Frauen und den Papst Benedikt XVI., über seine Wutanfälle und die Wiedergeburt.

Herr Beckenbauer, Sie haben für Deutschland als Kapitän und als Teamchef den Weltmeistertitel gewonnen. Sie haben die Weltmeisterschaft 2006 nach Deutschland geholt. Was wollen Sie noch erreichen?

“Dass alles rund läuft an der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland – dies ist mein Ziel. Ich reiste umher und bat die Verantwortlichen, uns ihre Stimme zu geben. Man soll danach sagen, dass Deutschland ein guter Gastgeber gewesen war.”

Wie bewährten Sie sich als Verkäufer?

“Anfangs war das gar nicht so einfach. Denn ich war es ja eher gewohnt, dass die Leute etwas von mir wollten. Zudem musste ich auch bei Leuten um Stimmen buhlen, die mir nicht so sympathisch sind. Und ich hatte einen grossen Bammel vor der Präsentation, denn ich war, wie immer, nicht gut vorbereitet. Wir haben es fertig gebracht, dass sich der Bundeskanzler, der Innenminister, Günter Netzer und Claudia Schiffer eine halbe Stunde hingestellt haben. Das war super. Ich bin somit ein Botschafter für mein Land. Und das bin ich sehr gerne, denn ich liebe dieses Land.”

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Was gefällt Ihnen an Deutschland?

“Wenn man mit dem Hubschrauber über das Land fliegt, dann sieht man, wie schön alles eingeteilt ist. Jeder Quadratmeter hat seine Ordnung. Aber natürlich lauert da immer noch dieser Schatten über unserem Land, weil wir als Deutsche der Geschichte ja nicht davonlaufen können. Aber alle Menschen sind aus demselben göttlichen Staub geschaffen, und deshalb ist Rassismus für mich absolut verwerflich.”


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