10.09.2009

BRABECK PETER,September 2009

Nestlé ist die grösste Schweizer Firma. 2008 erzielte der Konzern einen Umsatz von 110 Milliarden Schweizer Franken. Weltweit betreibt Nestlé über 456 Produktionsstätten und beschäftigt insgesamt rund 283?000 Mitarbeiter. Gegenüber «persönlich» äussert sich Verwaltungsratspräsident Peter Brabeck über die Wirtschaftskrise, Boni, die Wasserproblematik und unliebsame Medien. Peter Brabeck tritt am 4. September am Tag der Wirtschaft in Zürich auf.

Herr Brabeck, wie stark leidet Nestlé unter der Finanzkrise?

Zunächst einmal war es die Finanzkrise, die die Weltwirtschaftskrise hervorgebracht hat und die auch an uns nicht spurlos vorübergegangen ist. Die Leute vergessen gerne, dass die Wirtschaft gar nicht für die derzeitige Rezession verantwortlich ist, sondern die Banken. Für mich ist diese Unterscheidung sehr wichtig. Mittlerweile ist der Grossteil der Welt von der Krise betroffen, namentlich vor allem Amerika. Da in Europa die Prozesse immer etwas länger dauern, wird es auch hier einige Zeit dauern, bis wieder Land in Sicht sein wird.

An welchen Zeitrahmen denken Sie dabei?

In der nächsten Zeit wird die Weltwirtschaft wahrscheinlich nicht dorthin zurückkommen, wo sie vor der Krise gewesen ist. Ich denke, in zehn Jahren ist das Gröbste überstanden.

Ist diese lange Dauer auch auf die Staatsschulden zurückzuführen, welche sich momentan überall anhäufen?

Wir sehen ja lediglich die offiziellen Schulden, wenn wir aber einen Blick hinter die Kulissen werfen und die europäischen Staatsschulden in den Bereichen Gesundheit und Altersvorsorge betrachten, macht dies bereits 400 Prozent des Bruttonationalproduktes aus. In manchen Ländern ist gar von 700 Prozent die Rede, aber darüber wird nicht gesprochen.


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