26.11.2004

BRANDES DIETER, Berater/November 2004

Aldi kommt: Klare Ziele, Dezentralisierung und einfache Systeme – das ist Aldi. Nächstes Jahr eröffnet der Discounter seine Pforten in der Schweiz. Baubewilligungen sind erteilt in Romanshorn, Weinfelden, Amriswil und Altenrhein. Weitere folgen. Geplant sind zwei Verteilzentren in Embrach und Domdidier/Fr. Dieter Brandes, heute als Berater tätig, arbeitete 14 Jahre für Aldi, und lüftet für “persönlich” das Geheimnis des verschwiegenen Discounters.

Sie waren kürzlich in der Schweiz und haben dem Migros-Kader Unterricht gegeben. Was haben Sie den Migros-Leuten gesagt?

“Ich habe der Migros keine Geheimnisse erzählt – nur das, was ich anderen auch sage: Kümmert euch um eure eigenen Läden. Macht euer Geschäft, so wie ihr es bisher gemacht habt, jeden Tag ein bisschen besser. Und lasst euch nicht von Aldi oder Lidl beeindrucken. Es geht um eure Konzepte. Die Erfahrung zeigt: Wer versucht, sich auf Aldi oder Lidl einzustellen, ist damit nicht besonders erfolgreich.”

Dann muss man also auf Konkurrenz nicht reagieren?

“Nein, man muss agieren und nicht auf die anderen reagieren. Zu viele Unternehmen schauen wie ein Kaninchen auf die Schlange und lassen dabei völlig ausser Acht, welche Fehler sie selber machen.”

Die Schweiz ist vielleicht ein Spezialfall. Hier befürchtet man, dass die Detailhandelspreise in der nächsten Zeit um bis zu dreissig Prozent sinken könnten.

“Ich bin kein Experte für Prognosen. In England jedenfalls sind die Preise nicht so drastisch gesunken, als Lidl dort Fuss fasste. Ausserdem verkaufen Aldi und Lidl ein sehr beschränktes Sortiment; neben den 700 oder 1000 Artikeln gibt es noch 10000 andere.”


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