Herr Büchi, auf dem Schreibtisch Ihres neu bezogenen Büros liegen alle Jean-Frey-Titel inklusive der Weltwoche. Symbolisiert dies eine gewisse Wehmut, dass Sie ausgerechnet diesen Titel nicht bekommen haben?
Da ich hier erst seit Kurzem operativ tätig bin, ist mein Schreibtisch momentan alles andere als repräsentativ. Die Zeitschriften werden mir jeweils vom Sekretariat hingelegt. Es dürfte so nehme ich jedenfalls an weiterhin zur Gewohnheit gehören, dass ich ein Exemplar der Weltwoche bekomme. Während der Verkaufsverhandlungen um die Jean Frey AG war aber immer klar, dass die Weltwoche nicht dazugehörte. Deshalb verspüre ich auch kein Bedauern, zumal sich die drei anderen Titel Bilanz, Beobachter und TV Star in bester Verfassung befinden.
Aber sind sie wirklich 140 Millionen Franken wert?
Diese Betrachtungsweise spiegelt nur einen Teil der unternehmerischen Realität wider. Der Jean Frey Verlag verfügt nicht nur über diese drei Titel, sondern auch über Finanzpositionen, die wir miterworben haben.
Beispielsweise?
Vermögenswerte, die im Unternehmen vorhanden sind. Bei Axel Springer hat man in den letzten Jahren bewiesen, wie gut man rechnen kann. Niemand zahlt einen solchen Preis, wenn er nicht die entsprechenden Ertragspotenziale sieht. Wir sind überzeugt, dass wir diesen Kaufpreis rentabilisieren können. Eines ist klar: Erfolgreiche Unternehmen kriegt man heute nicht mehr zum Schnäppchenpreis. Dies gilt nicht nur für Verlage, sondern für die ganze Wirtschaft.
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