Carrefour ist, nach Wal-Mart, weltweit die Nummer zwei der Grossverteiler. Der Schweizer Markt ist klein und komplex. Trotzdem hat Carrefour einen neuen Anlauf genommen in diesem Land, indem man die Jumbo-Märkte übernahm. Warum will es Carrefour nochmals versuchen?
Es gibt mehrere Gründe. Der erste ist, dass wir die Nummer eins in Europa sind und es bleiben wollen. Deshalb haben wir mit der Schweiz, die geografisch zu Europa gehört, unsere Position weiter ausgebaut. Bis 1990 führten wir bereits zwei Geschäfte, in Biel und Lausanne. Der zweite Grund ist, dass die Schweiz ein Land mit sehr hoher Kaufkraft ist. Das Preisniveau ist ebenfalls sehr hoch, dies auch weil die zwei Grossverteiler Coop und Migros sich untereinander nicht gross konkurrenzieren. Hinzu kommt, dass die Zollbarrieren in der Schweiz den Import in vereinzelten Sortimentsbereichen erschweren. Zum Dritten möchten wir unser Discount-Konzept auch in einem Land mit hoher Kaufkraft, wie zum Beispiel der Schweiz, implementieren.
Carrefour hat in der Schweiz schon einmal einen Anlauf genommen, ist aber gescheitert. Warum?
Wir sind nicht gescheitert, die Geschäfte funktionierten, aber wir konnten uns nicht entwickeln. Wir wollten Läden, die grösser sind als 10000 Quadratmeter Verkaufsfläche und über 2000 Parkplätze verfügen. Das war aber nicht möglich. Zu dieser Zeit waren wir nicht in der Lage, kleinere Geschäfte zu führen, das haben wir inzwischen gelernt. Die ehemaligen Jumbos haben Flächen von etwa 6000 Quadratmetern. Das beherrschen wir jetzt.
Ihr hiesiger Marktanteil beträgt zurzeit fünf Prozent. Man sagt, dass Sie diesen auf zehn Prozent steigern wollen.
Wir haben zurzeit unter fünf Prozent. Aus heutiger Sicht haben wir keine Chance, auf zehn Prozent zu erhöhen. Wir möchten aber unser Geschäft in der Schweiz von 11 auf 20 Standorte erweitern, das heisst, wir müssen neun weitere finden. Mit diesen zusätzlichen Standorten können wir höchstens sechs bis sieben Prozent des Marktanteils erreichen.
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