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Herr Durisch, Sie sind nach dem angekündigten Abgang von Hugo Bütler der amtsälteste Chefredaktor der Schweiz. Gibt es da keine Ermüdungserscheinungen?
Nein, überhaupt nicht. Die SonntagsZeitung ist ein spannender Titel, den ich sehr gerne mache. So gibt es auch keine Ermüdungserscheinungen.
Das müssen Sie ja sagen.
Natürlich muss sich der Chefredaktor immer wieder selbst motivieren, um das beste Blatt des Sonntags herzustellen. Doch ich steige gerne in diesen Kampf. In den letzten Wochen arbeiteten wir intensiv an einem neuen Layout. An Pfingsten kommt die SonntagsZeitung absolut frisch auf den Tisch.
Über dies sprechen wir noch später. Was sind die wichtigsten Erkenntnisse Ihrer zwölfjährigen Tätigkeit als Chefredaktor?
1993 bis 1997 war ich Chef der Schweizer Familie. Der Wechsel zur SonntagsZeitung war ein grosser Schritt, obwohl ich die Zeitung aufgrund meiner früheren Tätigkeit als Reporter und Ressortleiter sehr gut kannte. Doch die Verantwortung ist eine ganz andere. Als Chefredaktor der SonntagsZeitung merkt man sehr schnell, dass man sowohl in der Politik wie auch in der Wirtschaft etwas bewegen kann. Die Reaktion der Betroffenen folgt umgehend. Kurz nach meinem Start fand die Fusion zwischen Bankverein und Bankgesellschaft statt. Dabei haben wir die Rolle von UBS-Präsident Mathis Cabiavalletta auch in Bezug auf das Milliardendebakel LTCM kritisch beleuchtet und geschrieben, dass sich die Stimmung gegen ihn wende. Worauf er mich am folgenden Tag persönlich anrief und sich über unsere Kampagne gegen ihn beklagte. Dieses Telefonat ist mir unvergesslich.
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