08.06.2000

EGLE FRANZ, Hirzel.Neef/September 1998

Sechs Jahre war Franz Egle EDA-Informationschef und persönlicher Berater von Bundesrat Flavio Cotti, jetzt wechselt er zur Firma Hirzel.Neef. Rasi.Schmid. und steigt für die Expo.01 in den Sattel. Egle berichtet über seine Erfahrung im Umgang mit der schweizerischen und internationalen Presse.Interview: Oliver Prange

Mitte August kamen die Schweizer Grossbanken in der Problematik um die nachrichtenlosen Gelder mit ihren amerikanischen Anklägern zu einer Einigung. Was passierte daraufhin im Bundeshaus?

"Federführend für diese Fragen ist die Task Force unter der Leitung von Botschafter Thomas Borer, die dem EDA angegliedert ist. Thomas Borer hat sein Büro gleich neben meinem, was eine ständige Kommunikation zwischen uns möglich macht. Am Morgen nach der Einigung der Banken mit den Klägern haben wir zuhanden der andern Departemente einen Entwurf für eine Stellungnahme des Bundesrates ausgearbeitet.”

Bis die Stellungnahme erfolgte, verging ein Tag.

"Was nicht lange ist.”

Eine schnelle Reaktion dürfte schwierig sein, wenn man sich mit sieben Bundesräten absprechen muss?

"Es gibt immer wieder Situationen, in denen das Kollegialsystem mit seinen eher langsamen Entscheidungsrhythmen den Erwartungen der Medien nach schnellen Reaktionen nicht gerecht wird. Doch Stellungnahmen des Bundesrates müssen von jedem Mitglied der Regierung abgesegnet werden. Das ist zeitaufwendig, schliesslich sind nicht alle Mitglieder von vornherein gleicher Meinung. Im vorliegenden Fall wurde die Stellungnahme des Bundesrates erst nach 17.00 Uhr veröffentlicht. Im Radio DRS wurde aber bereits am Mittag gefrotzelt, der Bundesrat brauche wieder übermässig viel Zeit für die Ausarbeitung seiner Stellungnahme.”


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