Zeichnet sich der Trend zu Cheap & Chic schon seit längerem ab oder ist er neu?
Heute wird viel über Cheap & Chic gesprochen. Dies bestätigt uns in unserer Idee, formschönes und funktionierendes Design zu günstigen Preisen einem breiten Publikum anzubieten. Seit Jahren verfolgen wir bei Ikea ja diese Philosophie.
Ursprünglich hat Ikea primär günstige Produkte angeboten, wobei das Design noch eine untergeordnete Rolle spielte?
Das stimmt. Unser Designgefühl ist mit der Zeit gewachsen. Ikea hat in Schweden ganz klein angefangen. Mit der Zeit, als wir mehr als ein Möbelhaus besassen, entwickelte sich auch unsere Strategie. Zu Beginn hatten wir das Problem, überhaupt Möbel etablierter Hersteller zu bekommen. Die haben uns anfangs sogar boykottiert, weil man so günstige Angebote hatte. Wir mussten also Lieferanten im Ausland finden. Wir wussten zwar, dass zum Beispiel in Polen gute Ware produziert wurde, aber die Frage war, wie diese Produkte aussehen sollten. Da enstand die Idee, mit eigenen Designern zu arbeiten. Zu Beginn stellte sich auch die Frage des Transports. Wir konnten uns ja keine teuren Möbeltransporte leisten, und so mussten wir versuchen, Lösungen in diesem Bereich zu finden. Jedes Produkt wurde so nach dem Grundsatz designed with costs in mind entworfen und dies gilt bis heute auch für die gesamte Produktionskette. Von Anfang an haben wir eine fixe Vorstellung über den Verkaufspreis eines Produktes. Merken wir, dass dieser Verkaufspreis höher als geplant sein wird, stellen wir das Produkt einfach nicht her. Als wir nach Deutschland und in die Schweiz kamen, wollten wir mit etwas Neuem kommen und nicht Möbel anbieten, die es in diesen Ländern schon gab.
Wie hat sich die Käuferschaft im Verlaufe der Jahre verändert?
In Schweden hat Ikea stets verschiedene Käufergruppen angesprochen. Als wir dann ins Ausland expandierten, kamen zunächst jene Leute zu uns, die offen waren für Neues und das waren primär die Jungen. Heute ist die stärkste Kundengruppe zwischen 35 und 45 Jahre alt.
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