17.07.2018

Gsell Franziska/Mai 2018

Gsell Franziska/Mai 2018

Die Schweizer Luxusuhrenfirma IWC feiert dieses Jahr ihr 150-Jahr-Jubiläum. In wenigen Wochen wird in Schaffhausen die neue Fabrikationshalle eröffnet – Grund für einen Rück- und vor allem Ausblick. «persönlich» hat sich mit der Marketingleiterin Franziska Gsell unterhalten.
Gsell Franziska/Mai 2018: Gsell Franziska/Mai 2018

Frau Gsell, IWC wird dieses Jahr 150 Jahre alt. Hat man da eine Midlife-Crisis, oder ist man in Feierlaune?

Eindeutig in Feierlaune. Ein 150-Jahr-Jubiläum ist eine tolle Sache und hat für eine Luxusmarke einen immensen Wert. Im Jubiläumsjahr richten wir unseren Blick aber nicht nur in die Vergangenheit, sondern schauen mit der Eröffnung unseres neuen Manufakturzentrums auch voller Energie und Zuversicht in die Zukunft. Schliesslich sind wir auch mit 150 Jahren immer noch eine frische und vitale Marke.

Dies würde jede Marke von sich behaupten ...

Das stimmt, doch dafür muss man auch etwas leisten. Wir pflegen unsere Herkunft und unser Erbe, aber wir gehen auch mit der Zeit. Das bringen wir in diesem Jahr mit dem Leitgedanken «Engineering time machines. Since 1868» zum Ausdruck. Jede IWC-Uhr ist eine persönliche Zeitmaschine, die eine individuelle Geschichte erzählt. Im Januar haben wir auf der Genfer Uhrenmesse unsere Jubiläumskollektion präsentiert, die 29 limitierte Modelle aus den Familien Portugieser, Portofino, Pilot’s Watches und Da Vinci umfasst. Den Höhepunkt bilden unsere «Tribute to Pallweber»-Uhren. Sie zeigen die Stunden und Minuten im digitalen Format mithilfe rotierender Scheiben an. IWC hat eine solche digitale Anzeige bereits 1884 für Taschenuhren realisiert. Solche Wurzeln zu haben und authentische Geschichten erzählen zu können, ist für ein Luxusprodukt zentral. Unser reiches Erbe ist der Garant dafür, dass wir unser Handwerk beherrschen und nicht austauschbar sind. Aus der Perspektive des Marketings ist es eine schöne und dankbare Aufgabe, dieses Jubiläum und damit das Miteinander von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft kommunizieren zu dürfen.

Was heisst das?

Das ganze Jahr über unterstreichen wir durch unsere Jubiläumsveranstaltungen die Bedeutung unserer Uhren als persönliche «Zeitmaschinen». Das 150-jährige Erbe und die bewegte Geschichte unserer Manufaktur sind unsere handwerkliche Rückversicherung. Diese verbinden wir mit dem Anspruch, hochwertige mechanische Uhren für Lieb-haber von heute zu bauen.

Auf den IWC-Uhren steht immer an prominenter Stelle die Ortsbezeichnung «Schaffhausen». Welche Überlegung steckt hinter diesem Schritt?

Für mich als Marketingexpertin steht der hohe Wiedererkennungswert im Zentrum. Die Buchstaben IWC, die für «International Watch Company» stehen, ergeben zusammen mit der Ortsbezeichnung eine Pyramide, die sofort ins Auge sticht. Amerikaner oder Asiaten kennen zwar am Anfang Schaffhausen noch nicht – sobald sie unsere Manufaktur besucht haben, sind sie aber begeistert von der Kleinstadt am Rhein.


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