12.09.2007

GUGGENHEIM SALOMON J., Kasinokönig/September 2007

Der unbekannte Schweizer Kasinokönig: Von Hause aus ist Salomon J. Guggenheim Banker. Zufällig rutschte er jedoch ins Kasinogeschäft. Heute betreibt die von ihm kontrollierte Thunderbird-Gruppe mit 5000 Mitarbeitern weltweit in Nischenmärkten Kasinos, Resorts, Hotels, Golfplätze, Shoppingmalls und Businesscenters. Dabei ist Guggenheim unbekannt geblieben. Bis jetzt. Dies ist sein erstes Interview.

Sie tragen einen berühmten Namen. Gehören Sie zu der bekannten Guggenheim-Familie?

“Nein, nicht zu der berühmten Guggenheim-Familie mit der Kunstsammlung. Sonst wäre ich wohl eher in diesem Bereich tätig. Ich stamme aus einer alten Pferdehändler-Familie in Zürich. Mein Urgrossvater und mein Grossvater waren Pferdehändler. Sie hatten überhaupt nichts zu tun mit Kunst und Banking.”

Haben Sie heute auch noch mit Pferden zu tun?

“Nein. Als mein Vater die Stallungen übernehmen sollte, wollte er lieber studieren. Er arbeitete dann für die Weltwoche und andere Zürcher Zeitungen. Zum Beispiel als Auslandkorrespondent in verschiedenen Ländern.”

Sie selber kommen hingegen aus dem Bankfach?

“Ja. Ich habe nach der Handelsschule und einem Stage fünf Jahre lang für die Bank Bär gearbeitet. Später war ich bei Merrill Lynch, beim Bankverein und schliesslich bei der Bank Gutzwiller & Partner. 1990 konnte ich die Bank in einem Management-Buy-out zusammen mit zwei Partnern übernehmen. 1997 verkauften wir sie an die holländische Rabo Bank. Dann war ich noch fünf Jahre Geschäftsführer der Rabo Invest Schweiz. Privat hielt ich 1993 eine Beteiligung an der Thunderbird Casino Gesellschaft. Wir haben damals ein Kasino in Kalifornien aufgebaut. Nach einem Jahr verbot uns die kalifornische Regierung den Betrieb. Die ursprünglichen Gründer hatten es nämlich versäumt, eine Lizenz zu beschaffen. Weil der Standort in einem Indianerreservat


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