08.07.2010

HAUSER CLAUDE, Juli 2010

Wie viel Duttweiler darf es sein? Wie kein anderer Schweizer Betrieb steht die Migros im ständigen Dilemma zwischen Tradition und Erneuerung. Möglicherweise das Geheimrezept: Soeben wurde der Detailmulti zur beliebtesten Schweizer Marke gekürt. Migros-Verwaltungsratspräsident Claude Hauser über das Alkoholverbot, die Billigkonkurrenz und die Eigenmarkenstrategie.

Herr Hauser, nun ist es amtlich: Die Migros hat gemäss BrandAsset™ Valuator das beste Image in der Schweiz. Wie schaffen Sie das?

Wir sind ehrlich, sympathisch und stellen stets die Kundenzufriedenheit in den Mittelpunkt. Zudem sind wir typisch schweizerisch, halten Ökologie und Natürlichkeit hoch und stehen für das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Das gefällt den Leuten.

Ist dies wirklich der einzige Grund?

Die Migros ist das Ebenbild der Schweiz. Mit all ihren Fehlern und Widersprüchen. Genügt diese Antwort (lacht)?

In den letzten Monaten wurde der Detailhandel in der Schweiz durchgeschüttelt. Aldi und Lidl drangen in den Markt ein. Wie geht die Marktführerin Migros mit dieser «Revolution» um?

Eine «Revolution» ist dies nicht, da wir schon länger harter Konkurrenz ausgesetzt sind. Die beiden Harddiscounter planten den Einzug in die Schweiz minutiös und sehr professionell. Gleichzeitig bekamen sie von den Medien durch die breite Berichterstattung eine Menge Gratiswerbung. Ihre Rechnung ging auf: Mittlerweile zählen sie 140 Filialen. Dank guter Arbeit konnte aber die Migros ihre Marktposition konsolidieren. Wir sind weiterhin die Nummer eins im Detailhandel und können daher gut damit leben.


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