Welches war die schwierigste Entscheidung, die Sie in Ihrem unternehmerischen Leben treffen mussten, und wie haben Sie das bewältigt?
Als Unternehmer, der den ganzen Zyklus durchgemacht hat von Start-ups über Entwicklung, Expansion bis Verkauf und Integration, hatte ich immer wieder schwierige Entscheidungen zu treffen auf strategischer wie auf personeller Ebene. Im Finanzmarkt sind die Zyklen relativ schnell. Da gibt es fast jedes Jahr eine Krisensituation. Wir mussten während der Zeit bei RMF das Geschäftsmodell mehrfach neu anpassen.
Warum wurde das denn notwendig?
Wir sind vielleicht ein wenig speziell. In habe meine Laufbahn zusammen mit Adrian Gut verbracht. Er war bei RMF von Anfang an dabei und ist jetzt bei Horizon21 mein Partner. Wir fangen etwa alle drei Jahre sozusagen ganz neu an. Dann schauen wir nicht, was wir erreicht haben und was wir modifizieren können. Wir überlegen vielmehr, wie es wäre, wenn wir nochmals bei null anfangen könnten. Wie würde das Geschäftsmodell aussehen, welche Marktstrategien würden wir mit welchen Produkten verfolgen. Wir machen uns also ein Idealbild und schauen, ob wir dies erreichen können und warum wir es nicht erreicht haben. Das kann zu dramatischen Massnahmen führen.
Was bedeutet im Hedge-Fund-Business, das Geschäftsmodell neu überdenken?
Es geht weniger um Hedge Funds als ganz grundsätzlich um Investitionen. Wir suchen nach einer Gesamtheit von Strategien, die unabhängig vom Markt zu positiven Erträgen führen. Die Finanzmärkte, die früher voneinander unabhängig waren, sind zunehmend miteinander verknüpft. Das heisst: Es gibt einen globalen Aktienmarkt, einen globalen Obligationenmarkt. Die Suche nach nicht korrelierenden Investitionsmöglichkeiten wird zur permanenten Suche. Auch Hedge Funds sind mittlerweile stark abhängig von den Aktien- und Obligationenmärkten. Das waren sie vor zehn, fünfzehn Jahren noch nicht.
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