Herr Kutter, als GGK 1966 für die Swissair zu werben begann, galt Ihre GGK als neu und innovativ. Wieso waren Sie anders?
In der Schweizer Werbung gab es keinen Unterbruch durch den Krieg wie in den umliegenden Ländern. Deshalb knüpfte im Werbegeschäft noch vieles an die Vorkriegsrezepte an. Wir bei der GGK waren anfänglich ungeheuer neugierige Dilettanten, mussten uns zuerst zurechtfinden und stürzten uns auf das, was aus Amerika kam.
Was hat Sie beeinflusst?
Die Art, wie Ogilvy Texte strukturierte, die wegweisende VW-Werbung von Doyle, Dane, Bernbach, da sahen wir ganz Neues, das waren nicht mehr diese kleinen Streifeninserate, sondern lange, gut lesbare Texte. Dadurch unterschied sich GGK so stark von den anderen.
Grossen Einfluss auf Sie hatte auch der Werberebell Howard Gossage, der in Ihrem Bücherregal steht.
Gossage ist ein Klassiker, ein Gigant. Er pflegte einen Nonkonformismus, mit dem er immer die bessere Lösung fand. Er machte Dinge, die absurd schienen, aber am Ende gut funktionierten. Für eine wissenschaftliche Zeitschrift veranstaltete er beispielsweise einen Wettbewerb, bei dem man Papierflieger einsenden sollte. Das gab einen Riesenrummel. Und Gossage war übrigens auch der Entdecker von Marshall McLuhan.
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