Herr Lamunière, Sie haben den Auftakt der Verlegertagung in Lausanne verpasst, weil Sie den Abend mit der spanischen Schauspielerin Penelope Cruz verbrachten. Das war für Sie wohl interessanter, als Ihre Berufskollegen zu treffen.
Wir haben in Madrid unsere neue Zeitschrift Instyle lanciert und zusammen mit Penelope Cruz und anderen spanischen Filmstars ein grosses Fest veranstaltet. Problematisch ist in Madrid nur, dass die Partys immer sehr spät beginnen. Deswegen entspricht der anschliessende Jetlag demjenigen eines Flugs von Hongkong.
Die Spanier sind bekanntlich sehr stolze Menschen. Wie reagieren diese, wenn ein Schweizer Regionalverleger plötzlich ein so wichtiges Lifestyle-Magazin wie Instyle herausgibt?
Die Spanier sind zwar sehr stolz, doch das Publikum stellt sich nicht so viele Fragen, wie Sie glauben. Wenn den Lesern ein Heft gefällt, dann ist das gut, wenn nicht, dann eben nicht. In Spanien kennt keiner den Verleger von Elle, Glamour oder Instyle. Für uns ist das somit kein Problem. Da unsere Mitarbeiter in Spanien auch spanisch sprechen, hält man sie dort für Einheimische.
Sie geben Instyle als Lizenzausgabe heraus. Worin besteht Ihr Vorteil?
Der Hauptvorteil ist die Macht der Marke. Instyle ist der Typ einer Zeitung, die es in Spanien so noch nie gegeben hat. Wir haben pro Ausgabe 120 Seiten Werbung und generieren damit 1,5 Millionen Franken Umsatz. Unser Produkt ist also von der ersten Sekunde an Gewinn bringend. Das wissen auch die Inserenten, die, ohne anzuklopfen, zu uns kommen. Nachteilig hingegen ist, dass es sich um ein Lizenzprodukt handelt. Nach sechs bis acht Jahren kann der Lizenzgeber Ihren Vertrag ohne weiteres künden, und Sie stehen im Regen.
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