Wie ist Ihre Firma m&m heute strukturiert?
Die m&m wurde im Februar 1982 gegründet. Ursprünglich waren wir erst ein Serviceleister für das Marketing im Verlagswesen. Das hatte ich nach meiner Jean- Frey-Zeit aufgebaut. Als der Verlag verkauft wurde, waren viele an meinem Wissen interessiert. Ich brachte detaillierte Kenntnisse im Anzeigenmarketing mit. Zum Beispiel: Wie bekommt man Autoanzeigen in den damaligen Züri-Leu? Da gibt es einen einfachen Mechanismus: Viele Kleinanzeigen für Autooccasionen ziehen Anzeigen von Garagisten nach sich und damit auch in dritter Linie Markenwerbung. Beim Züri-Leu haben wir zuerst einmal die Occasionsanzeigen gratis gegeben das war eine Premiere im Schweizer Pressewesen. Nachdem wir es mit vielen Anstrengungen geschafft hatten, das Misstrauen gegenüber Gratiswerbung abzubauen, setzte ein lawinenartiger Erfolg ein.
Gibt es diesen Mechanismus heute auch noch?
Es gibt ihn schon noch. Aber er wird durch die Internet-Plattformen tangiert.
Was bedeutet es denn für die klassische Werbung, wenn die Rubrikenanzeigen immer mehr ins Netz abwandern?
Das muss man heute ein bisschen anders betrachten. Bis vor wenigen Jahren war die Werbung für das Branding sehr stark. Der Importeur legte seinen Fokus auf die Markenwerbung. Das ist vorbei. Man nimmt heute ein neues Modell, pusht das für zwei bis drei Monate und wechselt mit dem Werbedruck auf den Detailhandel. Die Markenwerbung verliert zu Gunsten der Detailwerbung. Es werden sehr viele neue Modelle entwickelt, und die Verkäufer wissen schon bald nicht mehr, was sie in ihrem Bauchladen haben. Man macht eher Produktewerbung als Imagewerbung.
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