11.03.2013

MONIKA WALSER, CEO Freitag/November 2012

Die Freitag-Taschen sind in den vergangenen neunzehn Jahren zu einem Kultobjekt geworden. Aber auch die Firma hat sich gewandelt: Aus dem ehemaligen Zweimann-Unternehmen im Zürcher Kreis 5 hat sich eine «Weltfirma» in Oerlikon entwickelt, die ihre Taschen aus gebrauchten Lastwagenplanen rund um den Globus verkauft und jetzt auch den GfM-Marketingpreis gewonnen hat. «persönlich» hat sich mit CEO Monika Walser unterhalten.

Frau Walser, was bedeutet der GfM-Preis für Freitag?
Wir freuen uns immer, wenn wir einen Preis bekommen. Dies ist eine Bestätigung für unsere Arbeit. Der GfM-Preis ist etwas besonderes, weil Freitag seit jeher eine besondere Einstellung zum Marketing hat.

Was macht Freitag aus Ihrer Sicht so preiswert?
Ich weiss nicht, ob ich dies jetzt erzählen soll (lacht). Vielleicht ist unser Geheimnis auch gar kein Geheimnis. Auf einen kurzen Nenner gebracht: Wir produzieren nur Produkte, hinter denen wir als Personen stehen können und die uns auch faszinieren. Tritt der berühmte «Wow»-Effekt nicht ein, so lassen wir es.

Sie betreiben also keine Marktforschung?
Natürlich beobachten wir, was in anderen Ländern aktuell ist. Wir nehmen jedoch keine Statistik oder Umfrage zur Hand, um herauszufinden, was zieht oder nicht. Unsere Taschen und die anderen Produkte entstehen und entstanden aus einem Bedürfnis heraus – und die Erfahrung zeigt uns, dass dieses Bedürfnis von anderen Menschen geteilt wird. Bei den Taschen ist entscheidend, ob sie «velofahrbar» sind, also ein funktionelles Design haben. Der Testmarkt sind unsere Mitarbeitenden. Nur wenn wir selbst dahinterstehen können, produzieren wir. Unser persönliches Engagement bei unseren Produkten ist sehr wichtig für das Weiterbestehen unserer Firma. Wir haben immer wieder fertig entwickelte Modelle nicht produziert, weil sie unserem Bedürfnis zu wenig entsprochen haben. Dieses Testing verläuft übrigens sehr intensiv.


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