Wie sind Sie dazu gekommen, Präsident der GfM zu werden?
Ich gehöre seit 2003 dem Vorstand an. Man kann auf Grund der zeitlichen Belastung nicht gleichzeitig CEO in der Privatwirtschaft und Präsident der GfM sein. Erst als ich 2006 den Schritt in die Selbständigkeit gewagt habe, war der richtige Zeitpunkt gekommen. Wir haben entschieden, dass ich während eines Jahres gemeinsam mit dem bisherigen Präsidenten Elmar Wohlgensinger das Amt ausübe, damit ich alle Finessen der GfM kennenlerne. Ich habe auch zahlreiche Inputs einbringen können, da ich während vieler Jahre im Konsumgüterbereich tätig war. Zudem werden wir von unserem Geschäftsführer Jean-Marc Grand tatkräftig unterstützt, und das erlaubt uns wiederum, das Aktivitätsfeld der GfM stetig zu erweitern. Inzwischen zählen wir 675 Mitglieder, Tendenz steigend!
Das Ziel der GfM besteht darin, Wirtschaft und Wissenschaft zusammenzubringen. Steht dieser Gedanke noch immer im Vordergrund?
Das Marketinggedankengut soll nach wie vor Chefsache bleiben und nachhaltig in der Unternehmensführung verankert sein. Wir werden uns auch weiterhin für die angewandte Forschung sowie die Aus- und Weiterbildung engagieren. Mit Veranstaltungen und Publikationen stellen wir den Wissenstransfer in die Praxis sicher. An den Grundwerten wird sich auch in naher Zukunft nichts ändern.
Viele Universitätsprofessoren bewegen sich im Bereich Marketing. Inwiefern kann man diesbezüglich von einer Wissenschaft sprechen?
In manchen Fällen handelt es sich um eine angewandte Wissenschaft. Im Sinne der Forschung versucht man, aus Vergangenheitsfällen zu lernen und Schlussfolgerungen für die Zukunft abzuleiten. Ein gutes Marketing zu betreiben, bedeutet eine gute Innovation zu haben und diese in den Köpfen der Leute zu verankern. Das klappt jedoch nie, wenn man nur den rationalen oder den emotionalen Aspekt berücksichtigt. Vielmehr braucht es eine vernünftige Kombination. Den richtigen Mix zu finden ist die schwierige Kunst des Marketings!
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