24.10.2003

OGI ADOLF, Ex-Bundesrat/November 2003

Deutliche Worte von Adolf Ogi. Gegenüber "persönlich” äussert sich der ehemalige Medienminster über die SRG, die SVP, die Neat und den Einheitsbrei der Lokalradios. Als UNO-Sonderbeauftragter für Sportfragen ist der populäre Ex-Magistrat vom Bundesrat mit einer schwierigen Aufgabe betraut worden: Er muss den Informationsgipfel der Vereinten Nationen mitorganisieren, der in weniger als zwei Monaten in Genf stattfinden wird und den er als Bundespräsident noch mitinitiiert hat. Interview: Matthias Ackeret, Fotos: Marc Wetli

Herr Ogi, zuerst zum Politischen. Die SVP hat bei den Parlamentswahlen auch diesmal wieder deutlich zugelegt. Soll sie nun einen zweiten Bundesratssitz erhalten?

"Mich freut dieser Zuwachs, schliesslich bin ich ein Teil der SVP. Die SVP ist nun die wählerstärkste Partei und hat 11 Sitze zugelegt. Ich sehe nicht ein, warum man der SVP diesen Sitz verweigern sollte. Dass sich Christoph Blocher dieser Wahl stellt, ist logisch, schliesslich führte er Regie, und so kam es zu diesem Erfolg. Als Bundesrat müsste er dafür geradestehen und kann dafür in die Verantwortung genommen werden.”

Haben Sie noch Kontakt mit ihm?

"Nicht mehr so viel wie früher. Blocher ist ein viel beschäftigter Mann.”

Themenwechsel. Wenn Sie unsere Medienszene betrachten, wie beurteilen Sie sie?

"Unsere Medienszene ist ein typisch schweizerischer Kompromiss. Aus meiner Erfahrung weiss ich aber, dass Kompromisse nicht immer das Beste sind.”


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