13.06.2006

RIEDENER URS, Migros-Marketing-Chef/Juni 2006

Der Markenmacher: Auf der einen Seite der Geiz-ist-geil-Trend, auf der anderen die Luxus-Tendenz. Bricht die Mitte weg? Und was bedeutet das für die Migros, die von der Mitte lebt? Denn M-Budget macht nur vier Prozent und Selection nur ein Prozent des Umsatzes aus. Migros-Marketingchef Urs Riedener über Positionierungsfragen, Öffnung der Märkte, den Vorstoss nach Deutschland, Cassis de Dijon und die Pharmaindustrie, die sich gegen offene Märkte sperrt.

Der Detailhandel hat eine Interessengemeinschaft gegründet. Wollen Sie damit die Markenartikler in die Schranken weisen?

“Mit den Markenartiklern hat das gar nichts zu tun. Der Detailhandel hat ein paar gemeinsame Interessen: Verkehr, Bauvorschriften, Liberalisierung des Agrarmarkts. Da ist es einfach gescheiter, dass nicht jeder einzeln auftritt.”

Das ist also auch keine Spitze gegen die Promarca?

“Überhaupt nicht. Wir zielen wirklich auf die Politik. Wir können unsere Anliegen gebündelt besser vertreten.”

Ist es wirklich möglich, dass Migros und Coop gemeinsame Sache machen?

“Die gemeinsamen Interessen gehen natürlich nicht allzu weit. Die gibt es nur auf neutralem Terrain. Parkplatzbeschränkungen bei Umbauten oder die Fristen in Baubewilligungsverfahren sind einschränkende Rahmenbedingungen, die wir alle haben.”


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