Herr Schmid, was bedeutet Ihnen der GfM-Preis?
Wir freuen uns sehr über diesen Preis, da er der Marketingpreis schlechthin ist. Die Mammut Sports Group fühlt sich über diese bedeutende und grosse Auszeichnung sehr geehrt. Die Auszeichnung kam für uns eigentlich sehr überraschend, ist aber auch ein Indiz, dass wir in der Vergangenheit nicht alles falsch gemacht haben.
Ihre Bergsportmarke ist für ihre extravaganten Kampagnen bekannt. Ich denke dabei an die 80-jährige Werbefigur Mary Woodbridge mit ihren Everest-Ambitionen, welche durch aufwendige Bergaufnahmen abgelöst wurde. Welche Marketingphilosophie verfolgen Sie?
Wir haben in den letzten zehn Jahren bewusst versucht, andere Wege zu gehen als unsere Mitbewerber. Bei der Mary-Woodbridge-Kampagne, die Sie ansprechen, war am Anfang gar nicht ersichtlich, dass wir dahinterstecken. Die Idee, wonach eine 80-jährige Dame den Mount Everest besteigen will, wurde sofort von den Medien aufgenommen und weiterverbreitet.
Die richtigen Bergsteiger fühlten sich dadurch veräppelt?
Natürlich haben dies nicht alle lustig gefunden. Trotzdem erreichte unsere Marke durch diese Kampagne eine grosse Bekanntheit auch ausserhalb der Bergsteigerkreise. Wir sind von einer starken Konkurrenz umgeben, welche zum Teil viel mehr Geld in das Marketing investieren kann als wir. Wir versuchen uns durch Andersartigkeit abzugrenzen. Während sich die meisten unserer Mitbewerber mit typischen Bergsteigerbildern in Special-Interest-Magazinen präsentieren, suchen wir neue Wege. In einer unserer Kampagnen haben wir eine Nebelwand abgebildet, darunter ein kleiner Schatten mit der Überschrift: «Neu». Um zu erkennen, worum es ging, musste man die nachfolgende Aussage lesen: «Für jedes Wetter die passende Ausrüstung bereithalten».
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