Frau Schwaninger, warum haben Sie Jürg Ramspeck ein zweites Mal geheiratet?
Schwaninger: Um ehrlich zu sein, mein Steuerberater hat es mir empfohlen. Gleichzeitig habe ich mir aber auch die Frage gestellt, warum soll man denjenigen Menschen, mit dem man am besten befreundet ist, eigentlich nicht heiraten auch wenn es das zweite Mal ist?
Ist die zweite Ehe anders als die erste?
Schwaninger: (Lacht) Die Flitterwochen sind kürzer. Viele Leute, die ich kenne, sind oder waren zweimal verheiratet, das ist doch nichts Aussergewöhnliches. Wenn man zum ersten Mal heiratet, ist man jung und hat wenig Lebenserfahrung. Dann ist man neugierig auf das Leben, es kommen Turbulenzen, man trennt sich, und später erkennt man, dass der Mann, mit dem man verheiratet war, der liebste auf der Welt ist, und heiratet ihn wieder. Ramspeck: In der Zeit, in der wir nicht verheiratet waren, haben wir gelebt wie vorher. Es war eine Wiederbereinigung.
Sie gelten als journalistisches Traumpaar. Dominieren dabei die Zusammenarbeit oder die Rivalitäten?
Schwaninger: Weder noch, wir halten Privates und Berufliches auseinander. Ich würde dem Jürg nie erzählen, was ich gerade schreibe. Er liest meine Artikel wie jeder andere in der Zeitung. Wir sehen uns auch unter der Woche nur sehr selten, da er auf seiner Redaktion arbeitet und ich den ganzen Tag unterwegs bin. So habe ich ihm auch nicht erzählt, dass ich die Notizen zu Namen im Tages-Anzeiger wiederaufleben lasse. Ich war beim Blutspenden, als er mir am Handy verblüfft mitteilte, dass er soeben im Tagi meine erste Kolumne über den Zürcher Seidenkönig Andi Stutz gelesen habe.
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