Herr Spuhler, als Unternehmer durchlebt man verschiedene Phasen. Welches waren die wichtigsten Momente in Ihrer Karriere?
«Der Entscheid, Unternehmer zu werden, war der entscheidende Schritt in meinem Leben. Es braucht Mut, sich in Millionenhöhe zu verschulden. Ich komme aus relativ bescheidenen Verhältnissen, mein Vater, der ehemalige Küchenchef des Dolder Grand Hotels, hatte kein Geld, um mir eine eigene Firma zu finanzieren. Dank der Thurgauer Kantonalbank, die sich 100-prozentig hinter meine Pläne stellte, konnte ich starten. Im Nachhinein die Erfüllung eines Jugendtraums.»
Wie hoch waren Ihre Schulden?
«Rund sechs Millionen Franken. Die Firma Stadler war ein kleine Unternehmung im Thurgau, hatte 18 Mitarbeiter und machte vier Millionen Franken Umsatz. Plötzlich stand ich in der Verantwortung, alle drei Monate musste ich die Zinsen und die Amortisationen bezahlen. Das war nicht einfach, aber ich hatte mein Ziel erreicht, schlussendlich wollte ich immer Unternehmer werden.»
Warum war dies Ihr Traum?
(Lacht.) «Ich bin kein pflegeleichter Typ. Nach meinem Wirtschaftsstudium habe ich acht Monate auf einer Bank gearbeitet und musste einsehen, dass dies nicht meine Welt ist. Das hierarchische Denken und die starren Strukturen entsprachen nicht meinem Charakter. Als ehemaliger Eishockeyspieler bin ich gewohnt, in einem Team zu spielen und mit Leidenschaft für eine Sache zu kämpfen. In einer kleinen Struktur hingegen ist dies möglich. Wie ein Hockeytrainer habe ich die besten Leute gesucht und mein Team zusammengestellt. Schritt um Schritt wurde die Mannschaft optimiert. Daneben haben wir den Markt nach möglichen Nischen abgesucht. Innert vier Jahren ist es mir gelungen, alle Kredite zurückzuzahlen.»
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