09.06.2000

STAHEL MARTIN, Gruner + Jahr/Januar 1999

Sucht der Hamburger Grossverlag Gruner + Jahr mit Titeln wie Stern und Geo im Portefeuille jetzt nach einer Übernahmemöglichkeit in der Schweiz? Nach der Beteiligung an der österreichischen News-Gruppe will G+J auch in kleineren Märkten Fuss fassen. Ein Zukunftsmarkt könnte E-Commerce sein. Der ehemalige Jean-Frey-Chef und heutige G+J-Vorstand Martin Stahel verrät "persönlich”, welche Wege er einschlägt und ob er Lust hat, in Zukunft einen Schweizer Grossverlag zu führen. Interview: Oliver Prange

Welche strategische Bedeutung hat der Markt Schweiz für Gruner+ Jahr?

"G+J ist seit über 20 Jahren mit Ausgaben von Brigitte, Geo, Schöner Wohnen und Eltern in der Schweiz aktiv. Für eigenständige Titel schien uns der Lesermarkt aber nicht gross genug zu sein. Aber nachdem wir uns mit 75 Prozent an der österreichischen News-Gruppe beteiligt haben, erkennen wir, dass wir auch in mittleren und kleineren Ländern erfolgreich Zeitschriften verlegen können, und schauen uns nach entsprechenden Möglichkeiten um.”

Zum Beispiel in der Schweiz?

"Nur wenn die Voraussetzungen stimmen. Entweder gelingt es uns, ein gutes Objekt zu erwerben, mit dem wir sogleich eine starke Marktposition einnehmen, oder wir haben eine zündende Idee für ein neues Objekt. Zur Zeit sehe ich jedoch nicht, wo es in der Schweiz noch Raum für etwas grandios Neues gäbe. Aber vielleicht bietet sich uns ja einmal eine Akquisitionsmöglichkeit. Wir würden die Augen vor einem Erwerb sicherlich nicht verschliessen.”

Vielleicht werden jetzt Ihre Telefone klingeln?

"Die Schweizer Verlagsszene ist ja relativ überschaubar. Wenn sich dort etwas Wichtiges bewegt, werde ich hoffentlich rechtzeitig davon hören.”


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