27.06.2007

STRITTMATTER HERMANN, GGK Zürich/Juli/August 2007

Advocatus Diaboli: Hermann Strittmatter ist der scharfzüngigste Kritiker seiner Branche. Soeben feierte der Chef von GGK Zürich seinen 70. Geburtstag. Doch das bekennende SP- und GC-Mitglied will überhaupt nicht kürzertreten: Schon bald will “Stritti” nach Berlin expandieren, um eine GGK-Dependance zu eröffnen. Gegenüber “persönlich” äussert sich Strittmatter zu seinem Bösewicht-Image und erklärt, warum Pius Walker ein Schnösel sei. Eine Plauderrunde mit Kuschel-Stritti.

Herr Strittmatter, herzliche Gratulation zu Ihrem 70. Geburtstag. Wie fühlen Sie sich in einer Branche, die permanent auf die Vorzüge der Jugend schwört?

“Dieses Gefühl stimuliert mich insofern, als ich feststelle, dass viele meiner 20 bis 40 Jahre jüngeren Kollegen in Kopf und Herz weitaus älter sind als ich.”

Inwiefern?

“Viele Werber von heute neigen zu erfolgsgarantierendem Konventionalismus. Sie glauben immer noch, dass sie in diesen lächerlich schwarzen Kostümen herumlaufen müssen, um überhaupt als Werber wahrgenommen zu werden. Dies betrifft sowohl Männlein wie auch Weiblein. Dabei sind sie vom Glauben getrieben, besonders unkonventionell und kreativ zu sein, merken aber nicht, dass sie damit nur wie brave Internatsschüler herumlaufen und mit ihrem Outfit signalisieren, zu was für Bünzlis sie degeneriert sind.”

Ist das nicht ein bisschen klischiert?

“Nein, überhaupt nicht. Schauen Sie nur einmal diese läppischen Veranstaltungen an, deren Bildli zum Beispiel auf ‘persoenlich.com’ zu sehen sind. Eine Teilnahme ist doch imageschädigend.”


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