17.07.2018

Teuteberg Florian/November 2017

Teuteberg Florian/November 2017

Die GfM zeichnet mit ihrem diesjährigen Marketingpreis ein Unternehmen aus, das in den letzten sechzehn Jahren durch Innovationskraft und Expansionslust aufgefallen ist. Jetzt will der Onlinehändler Digitec Deutschland erobern. «persönlich» hat sich mit Digitec-Mitgründer und -CEO Florian Teuteberg über die Chancen und Tücken des Onlinehandels unterhalten.
Teuteberg Florian/November 2017: Teuteberg Florian/November 2017

Herr Teuteberg, Sie sind mit dem diesjährigen GfM-Preis ausgezeichnet worden. Was bedeutet Ihnen dieser?
Der Preis ist eine Anerkennung für unsere unternehmerische Leistung seit dem Start von Digitec vor sechzehn Jahren. Wir haben unser Herzblut in die Firma gesteckt – nur so konnten wir im hart umkämpften Schweizer Markt zum grössten Onlinehändler -werden.

Als Marktführer haben Sie sich erfolgreich gegen die Branchenriesen durchgesetzt. Welchen Verdienst hat dabei das Marketing?
Man unterschätzt im Onlinehandel oft den Stellenwert des Marketings: Dieses spielt in unserem Geschäft eine eminent wichtige Rolle: Als Detailhändler kann man eine -Ladenfläche in Bahnhofsnähe mieten und hat so automatisch Laufkundschaft. Im Internet funktioniert dies vollkommen anders: Man kann die beste Seite aufbauen, doch wenn einen niemand kennt, wird man auch nicht beachtet.

Momentan führen Sie mit Galaxus eine enorme Marketingoffensive durch. Interessant ist, dass Sie dabei auf die klassischen Medien wie Print und Plakat zurückgreifen. Pointiert formuliert: Mit Online allein kann man keinen Onlineshop bewerben?
Um Aufmerksamkeit zu generieren, Bekanntheit zu schaffen und das Markenimage zu verbessern, sind TV-, Print- und Plakatkampagnen besser geeignet als Onlinewerbung. Onlinewerbung setzen wir dagegen häufig fürs Performancemarketing ein: Mit einem Klick landen potenzielle Kunden auf unseren Shops und kaufen dort Raclette-öfen, Lippenstifte oder Smartphones.

Spüren Sie im Zuge der Werbe-Offensive einen grösseren Zulauf zu Galaxus?
Selbstverständlich. Ohne wachsende Bekanntheit könnten wir unsere ambitionierten Ziele nicht erreichen. Die Bevölkerung muss Galaxus als bestes Onlinewarenhaus der Schweiz wahrnehmen. Das ist uns bisher gut gelungen: Mit dem Umsatzwachstum von Galaxus bin ich sehr zufrieden. Klar: Digitec ist nach wie vor die stärkere Marke. Galaxus haben wir aber auch erst vor fünf Jahren lanciert.

Wie soeben bekannt wurde, expandieren Sie mit Galaxus nächstes Jahr nach Deutschland. Das ist doch gar mutig ...
Der Onlinehandel ist in Deutschland ähnlich stark umkämpft wie in der Schweiz. Mir ist also klar, dass wir da in ein Haifisch-becken springen. Wir haben aber grosse Flossen an den Füssen (lacht). Im Ernst: Wenn wir nicht überzeugt wären, dass wir mit Galaxus auch in Deutschland Fuss fassen werden, würden wir den Schritt nicht machen. Nächstes Jahr eröffnen wir in -Hamburg ein Büro. 

Mit der Expansion nach Deutschland sind Sie Ihrem Mutterhaus, der Migros, einen Schritt voraus …
(Lacht.) Darüber können wir wieder reden, wenn wir den Markteintritt geschafft haben.


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