05.07.2001

TURNER SEBASTIAN, Co-Chef Scholz&Friends/Juli 2001

Mit erst 34 Jahren wird Sebastian Turner Co-Chef des Fusionsprodukts von Scholz&Friends und United Visions, das danach an die Börse geht. Turner, auch ADC-Vorstandssprecher in Deutschland, sagt gegenüber "persönlich", warum er glaubt, dass Advertising und Entertainment zusammenwachsen, was er mit dem deutschen ADC vorhat, wie die berühmte FAZ-Kampagne funktioniert und was ihn eigentlich antreibt. Interview: Oliver Prange

Was interessiert Sie eigentlich an Ihrem Beruf?

“Was mir Spass macht, ist das Wirken über verschiedene Medien hinweg. Ein Journalist macht entweder Zeitung oder Zeitschrift oder Web oder Radio oder Fernsehen. Ein Werber dagegen kann auf der gesamten Medienklaviatur spielen. Es ist auch attraktiv, ständig Neues zu suchen und Ideen zu entwickeln. Verführerisch ist auch, dass man sehr rasch zu einem Ergebnis kommt. Als Wissenschaftler arbeitet man vielleicht ein ganzes Leben lang an einer einzigen Frage, als Werber vier Wochen.”

Sie beziehen sich auf das “Wie”, aber nicht auf das “Was”. Warum gerade Werbung?

“Wenn man sich überlegt, der Lebensinhalt bestehe darin, den Absatz von Jogurt zu steigern, dann ist das nicht allzu überzeugend. Nein, es ist schon der Gestaltungswunsch an sich, der den Werber interessieren muss. Werbung, obwohl eine schöpferische Tätigkeit, hat nichts mit Kunst oder Philosophie zu tun, aber wenn man sie ernst nimmt, ist sie trotzdem gar nicht so anspruchslos.”

Ist das nicht das Grundproblem des Werbers, dass er Schöpfungskraft haben muss, um den Beruf ausüben zu können, doch wenn er sie hat, sich ständig infrage stellt, warum er diese für Jogurt einsetzt?

“Das verbindet ihn mit dem Menschen, der darüber nachdenkt, wie man Jogurt herstellt, verpackt, transportiert und lagert. Zunächst besteht der Antrieb darin, die Sache gut zu machen, die man macht; das heisst als Werber zu versuchen, die Leute nicht zu belästigen, sondern zu erfreuen.”


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