Herr von Bismarck, welche Zeitungen lesen Sie persönlich?
Ich lese die Süddeutsche Zeitung und die Financial Times.
Wenn Sie eine Zeitung übernehmen, nach welchen Kriterien gehen Sie vor: nach denjenigen des Lesers oder denjenigen des Investmentbankers?
Bei unseren Überlegungen stehen Produkt und Leserschaft immer im Vordergrund. Wir stellen uns die Frage, in welchen Märkten eine Zeitung positioniert ist und welche Leser man damit erreicht. Gleichzeitig überlegen wir uns, für welche Vertriebskanäle man die Inhalte einer Zeitung erweitern kann und welche Kosten erforderlich sind, um mit hochwertigen Inhalten eine hohe Reichweite zu erzielen. Im Übrigen gilt natürlich: Nur weil ich eine Zeitung nicht lese, heisst es noch lange nicht, dass wir nicht Interesse an einem Investment haben.
Konkreter, wie gehen Sie strategisch vor?
Es gibt hierbei verschiedene Überlegungen. Zum einen muss das Verlagsunternehmen eine interessante Plattform für eine Buy-and-Build-Strategie darstellen. Dies bedeutet, dass das Wachstum nicht nur organisch erfolgt, sondern auch durch den Zukauf weiterer Print- oder Onlineunternehmen. Synergien sowohl auf der Umsatz- als auch auf der Kos-tenseite erzeugen Cash-Überschüsse, die wir in Inhalte, die Marke, die Entwicklung neuer Produkte oder in die Erweiterung der Vertriebswege stecken können.
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