Wenn Sie an der Idee für eine Kampagne arbeiten, dann setzen Sie sich in eine Besenkammer?
"Das war beim Start unserer Agentur und geschah aus einer Notlage. Die Agentur befand sich in einer offenen Fabrikhalle. Damit wir einen Platz für konzentriertes Arbeiten hatten, bastelten wir aus einer ursprünglichen Besenkammer eine Denkzelle. Da war ein Stuhl, ein Tisch, ein Computer. Diese Denkzelle wurde beinah legendär. Wir zeigten sie auch den Kunden. In den neuen Räumlichkeiten, die wir seit einem halben Jahr haben, ist auch wieder so eine Denkzelle, nun aber mit Fenster.
Sie versetzen sich in eine Einsiedler-Stimmung?
"Im Prinzip brauche ich nur Ruhe. Wenn ich sie habe, fällt mir was ein. Auf der Toilette habe ich immer die besten Ideen. Ich habe mir zwar vorgenommen, dies nicht mehr zu erzählen, weil es mir ein Lebensmittelkunde nie verzieh, als ich öffentlich sagte, die Idee für seine Werbung hatte ich auf dem WC.
Gibt es eine Gedankentechnik, die Sie anwenden, um auf Ideen zu stossen?
"Es gibt ja Kreativtheoretiker, die derlei propagieren. Bei mir hat sich aber das ungezielte Vorgehen bewährt. Darum habe ich meine Arbeitsweise nie hinterfragt. Ich nehme ein Blatt, beginne zu malen, und habe ich einige Blätter vollgekritzelt, werte ich sie nach Brauchbarem aus. Auch wenn was dabei ist, mache ich weiter, es könnte noch was Besseres folgen. So gebäre ich auf eigentlich naive Weise Ideen wie vor 20 Jahren, als ich als Texter begann.
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