17.02.2025

Sir Mary

«Man muss verstehen, was die Menschen beschäftigt»

Die neue Imagekampagne der PostFinance kommt ganz ohne Hinweise auf Geld und Finanzen aus. Weshalb das so ist, erklärt Nicolas Hostettler, Managing Director der Agentur Sir Mary.
Sir Mary: «Man muss verstehen, was die Menschen beschäftigt»
«Geld ist immer nur ein Mittel zum Zweck»: Nicolas Hostettler, Managing Director Sir Mary (Bild: zVg/Sir Mary)

Nicolas Hostettler, die neue Imagekampagne für PostFinance steht unter dem Leitsatz «Wissen, was zählt». Wie soll man diese Aussage mit einer Finanzdienstleisterin in Verbindung bringen?
Die aktuelle Strategieperiode von PostFinance steht im Zeichen der Kundenverbundenheit, also der konsequenten Fokussierung auf die Bedürfnisse der Schweizer Bevölkerung. Von der Beratungsqualität über die Personalisierung bis hin zu einfachen und nützlichen Produkten. Wenn man dies als Finanzdienstleisterin erreichen will, muss man verstehen, was die Menschen beschäftigt, antreibt und welche Sorgen sie nachts wachhalten. Oder einfach gesagt: Man muss wissen, was zählt.

Im Imagevideo kommen Geld oder Finanzen nicht explizit vor. Weshalb habt ihr darauf verzichtet?
Das ist die zentrale Idee der Kampagne. Obwohl sich in unserem Leben so viel um Geld dreht, ist es immer nur ein Mittel zum Zweck. Und der ist sehr individuell, häufig ganz banal und oft viel emotionaler als rational. Und manchmal absolut lebensverändernd. Wir wollen zeigen, dass PostFinance genau an diesen menschlichen Motiven interessiert ist. Und dass die Marke ihr Wertefundament mit der Schweizer Bevölkerung teilt.

«Das war quasi eine Operation am offenen Herzen»

Ihr habt erstmals das neue Branding in eine Kampagne integriert. Wie stark prägte diese gestalterische Vorgabe eure Arbeit?
Der neue Markenauftritt ist ein grosser Schritt vorwärts für PostFinance. Und die erste Anwendung eines neuen Branding ist immer etwas Spezielles und besonders herausfordernd. Quasi eine Operation am offenen Herzen, weil man viele Grundsatzentscheidungen zwischen Branding und Kampagne ausbalancieren muss.

PostFinance ist eine der grössten Finanzdienstleisterinnen des Landes. Wie spricht man eine entsprechend breite und heterogene Kundschaft an, ohne beliebig zu werden?
Wir richten uns tatsächlich an eine sehr breite Zielgruppe. So lancieren wir die übergreifende Botschaft der Marke PostFinance. Die folgenden Kampagnen werden von diesem Narrativ profitieren und sie auf konkrete Bedürfnisse und Produkte anwenden. Die Imagekampagne dient als Reflexionsfläche, in der man sich wiedererkennen soll. Deshalb zeigen wir die Schweiz so vielfältig, wie sie ist. Und was für die Menschen alles zählt. Für die einen ist es das Gefühl von Freiheit oder den Tag nicht im Office zu verbringen, für die anderen ihren Liebsten ganz nah zu sein. Und manchmal vielleicht auch einfach nur, sich etwas zu gönnen, das man sich verdient hat.

«Es bleibt wenig Zeit für einen Blick in den Rückspiegel»

Die letzte Imagekampagne von PostFinance liegt erst drei Jahre zurück. Wie stark hattet ihr die Arbeit von Jung von Matt im Hinterkopf bei eurer Arbeit?
Die Ausgangslage hat sich stark verändert. PostFinance befindet sich in einer neuen Strategieperiode mit angepasster Positionierung, Zielsetzungen, Purpose und Kommunikationsarchitektur. Unsere Aufgabe ist es, diesen Impulsen gerecht zu werden und die Marke in die Zukunft zu führen. Es bleibt wenig Zeit für einen Blick in den Rückspiegel.

Wie lange soll die aktuelle Kampagne Bestand haben?
«Wissen, was zählt» ist das passende Narrativ für die aktuelle Strategieperiode für die nächsten Jahre. Es folgen nun Kampagnen, welche PostFinance konkret in einzelnen Segmenten positioniert und ihre Produkte vermarktet. Dabei dient «Wissen, was zählt» als übergreifende Leitidee, die alle Massnahmen auf konsequente Bedürfnisorientierung eicht. Wir freuen uns enorm auf die nächsten Monate und viele weitere Arbeiten teilen zu können.


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