31.10.2024

SRF

Alliance F kritisiert «Salamirunde» im «Club»

Sieben Männer waren in der Sendung vom Dienstag zu sehen, keine einzige Frau. «Willkommen im Jahr 1960, ähh 2024», kritisiert der Frauendachverband. Redaktionsleiterin Barbara Lüthi begründet die reine Männerrunde mit «Absagen und Terminproblemen».
SRF: Alliance F kritisiert «Salamirunde» im «Club»
Sieben Männer diskutierten am Dienstag im «Club» auf SRF. (Bild: Screenshot)

Die «Club»-Sendung vom vergangenen Dienstag zum Thema «Schweiz – EU: jetzt gilt es ernst» gibt zu reden – nicht wegen des Inhalts, sondern wegen der Besetzung. In der Runde diskutierten Petros Mavromichalis, EU-Botschafter in der Schweiz, Eric Nussbaumer, Nationalrat SP/BL und Nationalratspräsident, Lukas Golder, Co-Direktor GFS Bern, Christoph Mäder, Präsident Economiesuisse, Urs Wietlisbach, Mitinitiant Kompass-Initiative, und Thomas Aeschi, Nationalrat SVP/ZG und Fraktionschef SVP. Moderiert wurde die Sendung von Peter Düggeli.

Alliance F kritisiert nachträglich die rein männliche Besetzung der Sendung. «Dienstagabend, SRF Club. Eine Diskussionsrunde über die Verhandlungen zwischen der Schweiz und der EU. Sieben Männer am Tisch, keine Frau. Willkommen im Jahr 1960, ähhh 2024», schreibt der Frauendachverband unter anderem auf dem Netzwerkportal LinkedIn. Weiter: «Es braucht weniger Salamirunden und mehr ausgewogene Diskussionen, um wirkliche Lösungen für die Gesamtbevölkerung zu finden.»

«Hätte genügend Expertinnen zur Auswahl»

Die Organisation zeigt sich dahingehend verständnisvoll, dass viele höhere Positionen mehrheitlich von Männern besetzt sind und die Auswahl von Frauen kleiner. Aber, so Alliance F weiter, «hätte man andererseits spezifisch in dieser Runde genügend Expertinnen zur Auswahl».

Bei SRF nimmt auf Anfrage «Club»-Redaktionsleiterin Barbara Lüthi Stellung: «Es ist eines unserer zentralen Anliegen, im ‹Club› Frauen und Männer ausgewogen zu Wort kommen zu lassen. Das ist dem Club-Team vom letzten Dienstag aufgrund von Absagen und Terminproblemen nicht gelungen, was wir sehr bedauern.» Lüthi fügt an, dass der Frauenanteil bei den «Club»-Sendungen über das ganze laufende Jahr hinweg bei 42 Prozent liegt. «Selbstverständlich bemühen wir uns auch in Zukunft, ausgewogene Diskussionsrunden zusammenzustellen», sagt Lüthi. (wid)


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