04.11.2024

SRF Comedy

Büssi spielt Blick-Kritik als Zitate zurück

Der Comedian Stefan Büsser veräppelte einen Blick-Journalisten. Er verwendete Aussagen aus dessen Kritik zu seiner Late-Night-Premiere später als Expertenstatements zur neuen Raab-Sendung. In seiner Sendung am Sonntag löste er den Gag auf.
SRF Comedy: Büssi spielt Blick-Kritik als Zitate zurück
Recycelte Kritik: Stefan Büsser gibt die Aussagen des Blick-Journalisten in anderem Kontext als seine eigenen aus. (Bild: Screenshot SRF)

Dass Comedians mitunter Medien und ihr Schaffen auf die Schippe nehmen, zählt zum bewährten Repertoire; Mediensatire existiert, seit es (Massen-)Medien gibt. Auch in den Late-Night-Formaten des Schweizer Fernsehens gehört das Sticheln gegen die Konkurrenz seit je zum Programm. Nun führt auch Stefan Büsser in seinem Spätabendformat diese Tradition fort.

In seiner Sendung vom vergangenen Sonntag legte er genüsslich offen, wie er den Blick veräppelte. Ende Oktober suchte ein Blick-Journalist nach Expertenstimmen zum Comeback von Stefan Raab im deutschen Bezahlfernsehen. Eine schriftliche Anfrage erhielt auch Stefan Büsser, der die Startleistung seines Namensvetters und Branchenkollegen einschätzen sollte.

Büsser liess sich nicht zweimal bitten und lieferte ein paar Zeilen. Dabei formulierte er allerdings nicht seine eigenen Beobachtungen und Gedanken. Vielmehr kopierte er einfach Aussagen, die der betreffende Blick-Journalist Ende April über ihn geschrieben hatte. Insgesamt drei längere Zitate spielte Büsser so zurück. Wenn man nun zu Stefan Raabs neuer Sendung Sätze liest, wie «Die Pointen zünden nicht recht. Das Konzept ist altbacken und das Studiodesign schon etwas lustlos», dann stammen die eins-zu-eins aus der Blick-Kritik an Büssers Late-Night-Premiere.

Die Mediensatire zeigt zwei Dinge: Büsser ging die Blick-Kritik offenbar so nahe, dass er noch ein halbes Jahr später eine Gelegenheit zur Revanche fand – und sie auch nutzte. Und Blick muss erkennen, dass schriftlich eingeholte Statements nicht in jedem Fall von der angefragten Person selbst stammen. Bei einem Gespräch wäre das nicht passiert.


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