Zum achten Mal hat am Freitag das Reporter:innen-Forum Schweiz stattgefunden. Rund 190 Reporterinnen und Reporter aller Mediengattungen trafen sich im Volkshaus in Zürich, um brandaktuelle Themen zu diskutieren, heisst es in einer Mitteilung. In diversen Workshops haben die Teilnehmer:innen zusätzlich an ihrem journalistischen Handwerk gefeilt. Zur Eröffnung sprach Yuvviki Dioh, Agentin für Diversität am Schauspielhaus Zürich, unter anderem über die Wichtigkeit des Kulturjournalismus in der Schweiz.
Danach standen traditionell mehrere Panels und Workshops auf dem Programm. Als eines der Highlights sprachen Aren Melikyan, armenischer Journalist und Fixer, und Olena Maksymenko, ukrainische Journalistin und Fixerin, über ihre Rolle als verborgene Brückenbauer in der Berichterstattung. Ein anderes Panel behandelte die Frage: Wo bleibt der Migrationshintergrund in Schweizer Medienhäusern? Und im Panel zum Thema #Mediatoo ging es um Verteidigungsstrategien und Solidarität in Bezug auf Machtmissbrauch und Sexismus in den Redaktionen. Das Panel «Inside Bundeshaus» thematisierte die Abläufe im Bundeshausjournalismus – gerade mit Blick auf das Wahljahr 2023. Auch die restlichen der insgesamt zwölf Podiumsgespräche waren laut den Veranstaltern gut besucht und es kam zu lebhaften Diskussionen.
Die sechs Workshops seien bereits im Vorfeld auf grosses Interesse gestossen und seien weit im Voraus ausgebucht gewesen, heisst es. So zum Beispiel jener über das souveräne Live-Gespräch mit «Arena»-Moderator Sandro Brotz, oder über das konkrete Vorgehen bei BGÖ-Gesuchen (Christof Schneider). Als Highlight bezeichnen die Organisatorinnen und Organisatoren den Workshop zum Thema künstliche Intelligenz. Patrick Bernau (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung) gab den Teilnehmerinnen und Teilnehmern verschiedene Werkzeuge für den journalistischen Alltag mit. Auf grosses Interesse sei zudem das aktuelle Werkstattgespräch zur Recherche über den sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche gestossen. Dazu gab der Historiker Lucas Federer (Universität Zürich) Auskunft.
Comedy-Roast mit Dominic Deville
Den Abschluss machte der Satiriker Dominic Deville. Im Comedy Roast lieferte er eine satirische Abrechnung mit dem Journalismus und verabschiedete das Publikum gut gelaunt in den Apéro auf dem Kanzleiareal und die spätere After-Party, die erstmals im Stall 6 stattfand.
Das Reporter:innen-Forum Schweiz wird vom gleichnamigen Verein organisiert. Zu den Mitgliedern zählen 17 Journalistinnen und Journalisten aus allen Mediengattungen, die bei grossen sowie kleinen Redaktionen in unterschiedlichen Regionen der Schweiz arbeiten. Das diesjährige Reporter:innen-Forum 2023 wurde unterstützt von der Stiftung für Medienvielfalt, der Stiftung Mercator, der Fürsorgestiftung der Freien Berufsjournalist:innen Schweiz, dem Verlegerverband Schweizer Medien, dem Verband Medien mit Zukunft, der Rask sowie Syndicom. (pd/wid)