Radio Pilatus blieb auch im zweiten Semester 2024 das reichweitenstärkste Privatradio der Schweiz. Der Sender erreichte während dieser Periode im Schnitt täglich 212'840 Hörerinnen und Hörer (alle Zahlen von Montag bis Sonntag, Deutschschweiz, ab 15 Jahren). Das ist ein Verlust von fast 11'000 Hörenden gegenüber dem Vorjahressemester, wie die am Montag veröffentlichten Daten der Forschungsstelle Mediapulse zeigen.
Energy fällt unter 200'000er-Marke
Unverändert sind auch die drei nächsten Rankingplätze: Radio 24 von CH Media erreichte 202'210 Personen, was ebenfalls einen Rückgang von 11'500 Personen darstellt. Dahinter folgt Stadtrivale Energy Zürich, der mit 196'660 Zuhörenden unter die Grenze von 200'000 gefallen ist.
Markant verloren hat der viertplatzierte Sender: Argovia (CH Media) der 172'430 Hörende erreichte, was ein Minus von 23'410 Hörenden darstellt.
CH Media kann sich aber über die Ergebnisse von drei seiner Sender freuen. Virgin Radio Switzerland erreichte 104'520 Zuhörende (plus 28'250) und belegt den 11. Rang – fünf Plätze über dem Vorjahressemester. Auch Radio Eviva hat mit 86'990 (plus 12'380) Hörenden einen Sprung im Klassement gemacht: vom 17. auf den 13. Rang. 81'650 Personen hörten Flashback FM – es waren 15'440 mehr als im Vorjahr. Der Sender belegt damit den 16. Platz.
Drei Minuten weniger
Vier Plätze verloren hat Radio Top. Als 19. im Ranking erreichte der Sender 67'420 Personen (minus 13'310).
Der meistgehörte Sender der Schweiz bleibt Radio SRF 1 mit 1,09 Millionen Zuhörenden, bei einem leichten Rückgang im Jahresvergleich (1,1 Millionen).
Die Schweizer haben im zweiten Semester 2024 täglich etwas weniger lang Radio gehört, stellt die Studie von Mediapulse fest. Es waren im Schnitt 109 Minuten pro Tag, und damit drei Minuten weniger als im Vorjahr.
Die Aufteilung der Marktanteile zwischen SRG-Sendern und Privatradios ist stabil geblieben. Die gesamten SRG-Kanäle der Deutschschweiz erzielten 57,32 Prozent der Marktanteile und die Privatradios 39,77 Prozent. Ob es nach der UKW-Abschaltung zu Verschiebungen kommen wird, wird sich bei der nächsten Erhebung im Juli zeigen.
Forschung muss sich anpassen
Die Methodik der Studie ist umstritten. Die Energy-Gruppe sieht «einen dringenden Handlungsbedarf», um die Radioforschung an aktuelle Gegebenheiten anzupassen, wie sie in einer Mitteilung zu den Semesterzahlen schreibt.
Die Radioforschung von Mediapulse erfasst die lineare Nutzung von Radioprogrammen über sämtliche analogen und digitalen Verbreitungsvektoren. Aus forschungstechnischen und forschungsökonomischen Gründen unberücksichtigt bleibt dabei aber laut Mitteilung zum einen jene lineare Radionutzung, die über Kopfhörer erfolgt. Diese dürfte vor allem bei jüngeren Zielgruppen nicht unerheblich sein. Ebenfalls nicht erfasst wird zum anderen die zeitversetzte beziehungsweise die On-Demand-Nutzung von Radioangeboten.