05.03.2025

Handelszeitung

Sparrunde trifft Fabienne Kinzelmann

Die 32-jährige Redaktorin für Internationale Wirtschaft ist im Rahmen der Reorganisation der Wirtschaftsmedien freigestellt worden. «Ich bin unheimlich gern Journalistin.» Dennoch zieht sie auch einen Ausstieg aus dem Journalismus in Betracht.
Handelszeitung: Sparrunde trifft Fabienne Kinzelmann
«Die Ressourcen werden ja überall knapper, die Perspektiven fast überall nur schlechter», so Wirtschaftsjournalistin Fabienne Kinzelmann. (Bild: Ringier)

Von der Umstrukturierung der Wirtschaftsmedien bei Ringier Medien Schweiz ist auch Fabienne Kinzelmann betroffen. Die Redaktorin für Internationale Wirtschaft bei der Handelszeitung (HZ) ist eine der drei Personen, denen im Zuge des Umbaus gekündigt wurde. Am Mittwoch hat sie ihren Abgang auf LinkedIn öffentlich gemacht.

«Die HZ-Redaktion wurde bereits im Januar letzten Jahres heftig von der Reorganisation getroffen. Als ich nach der Geburt meiner Tochter im Herbst zurückkam, war die Stimmung auf dem Tiefpunkt», so Kinzelmann auf Anfrage von persoenlich.com. Die Kündigung selbst sei für sie angesichts eines weiteren Abbaus nicht überraschend gekommen: «So viele waren ja gar nicht mehr da. Und die Finanzierungskrise in der Medienbranche betrifft natürlich auch die HZ.»

Die Nachricht erreichte sie während einer Pressereise in El Salvador und Honduras. «Ich habe ehrlich gesagt entspannt geschlafen, während die Redaktion zu Hause die neue Realität verdauen musste», sagt Kinzelmann. Offiziell verlässt sie das Unternehmen Ende Juli, ist jedoch bereits freigestellt.

Ringier sei «dynamisch und vorwärtsgerichtet»

Fabienne Kinzelmann arbeitet seit 2018 bei Ringier Medien Schweiz und seit September 2022 bei der Handelszeitung. Zu ihren beruflichen Stationen zählen Auslandredaktorin bei der Blick-Gruppe und Arthur F. Burns Fellow bei Axios in Washington, D.C. Sie wurde an der Journalistenschule IFP in München ausgebildet und absolvierte ein Studium in Deutschland, Italien und der Schweiz sowie eine Finance-Weiterbildung an der Universität St. Gallen. Während des Studiums war sie als freie Journalistin für Spiegel Online, FAZ und DPA tätig. Kinzelmann ist seit 2022 und noch bis Mai Co-Präsidentin des Vereins Qualität im Journalismus (QuaJou).

Auf die Frage, was sie aus ihrer Zeit bei Ringier mitnehme, antwortet Kinzelmann: «Ein tiefes Verständnis für komplexe Wirtschafts- und Auslandsthemen – und wie man ihre Bedeutung für die Schweiz einem breiten Publikum vermittelt. Ein fantastisches Netzwerk, beruflich wie privat. Und die Erfahrung, dass ich gerne in einem Unternehmen arbeite, das so dynamisch und vorwärtsgerichtet ist wie Ringier.»

Für ihre berufliche Zukunft hat Kinzelmann bereits erste Gespräche geführt und einen berufsbegleitenden MBA begonnen. Sie zieht auch einen Ausstieg aus dem Journalismus in Betracht: «Die Ressourcen werden ja überall knapper, die Perspektiven fast überall nur schlechter. Ich bin unheimlich gern Journalistin, aber ich kann mich zum Glück auch für viele andere Dinge begeistern, beispielsweise in der strategischen Beratung und Kommunikation, im Nachhaltigkeitsbereich oder beim Aufbau von neuen Projekten.»


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