In zwei Wochen stimmt die Bevölkerung über den Autobahnausbau ab. Wie der SonntagsBlick in seiner Ausgabe vom 10. November berichtet, zeigen interne Dokumente des Bundesamtes für Strassen (Astra): Die Behörde versucht die Bevölkerung mit Millionenaufwand vom Sinn neuer Tunnel und zusätzlicher Spuren zu überzeugen.
So hat das Astra in den letzten Jahren zahlreiche Mandate an PR-Agenturen vergeben. Zum Beispiel beim 2,6 Milliarden Franken teuren Basler Rheintunnel. Für ein Kostendach von rund einer Viertelmillion Franken hat die Werbeagentur Infrakom seit 2021 ein Kommunikationskonzept und mehrere Medienmitteilungen verfasst sowie Anlässe organisiert.
Vorschläge für Medienbeeinflussung
Die Agentur durfte für das Bundesamt sieben Anlässe und unmittelbar vor der Abstimmung vom 24. November auch noch zwei Ausstellungen organisieren. Dabei kam es auch zu Einflussversuchen: Man müsse vermeiden, dass sich die Betreiber und Pächterinnen von Schrebergärten «in den Medien als Opfer darstellen (David gegen Goliath)», warnt Infrakom gemäss der Berichterstattung des SonntagsBlick. Daher solle das Astra «Verständnis zeigen» und «Kompensation bieten», indem «ein Grillfest spendiert oder Getränke gesponsert» würden. Das Astra beteuert, es habe diesen Vorschlag nicht umgesetzt.
Das Amt gibt gegenüber SonntagsBlick an, wie viel es für externe PR ausgibt: total 5,4 Millionen Franken im letzten Jahr – 1,4 Millionen mehr als im Vorjahr. Dabei beschäftigt das Astra mit zwölf Medienbeauftragten und drei weiteren Angestellten überdurchschnittlich viele PR-Leute. (pd/red)