Herr Bahrampoori, am Samstag wurde die letzte Folge von «SRF bi de Lüt – Live» ausgestrahlt. Wie ist Ihre Befindlichkeit?
Es tut natürlich weh, so eine grosse Livesendung nicht mehr moderieren zu dürfen. Das waren fünf sehr lehrreiche und spannende Jahre. «SRF bi de Lüt – Live» war mehr als eine Fernsehsendung. Es war auch ein Weg, dem Volk zu zeigen, wie wir arbeiten – und wir haben so die Nähe zu unserem Publikum geschaffen. Das wurde sehr geschätzt.
Wo wird man Sie künftig bei SRF sehen?
Ich werde nur noch einmal jährlich den Prix Walo moderieren. Mein letztes Engagement mit «SRF bi de Lüt» läuft nun aus. Nach zwölf Jahren in unzähligen Formaten und über 1000 «G&G»-Sendungen werde ich das Arbeiten für SRF sehr vermissen. Ich halte viel von der Marke SRF und dem, was SRF für die Schweiz produziert und macht. Mich sieht man künftig bei Sat.1 und Joyn, ab dem 5. Oktober 2025 mit dem Format «KochBar». Dies ist eine Unterhaltungssendung, die ich gemeinsam mit meinem «SRF bi de Lüt»-Gspänli Fabian Zbinden moderiere. Im Winter läuft dort die zweite Staffel meiner Talk-Sendung «Skischule Salar» aus der Region Arosa-Lenzerheide. Weitere Formate sind in der Pipeline.
Sie erwähnen den Prix Walo. Dieses Engagement bleibt also?
Ja, solange es ihn gibt, werde ich ihn zusammen mit Nicole Berchtold moderieren … und Möneli (Monika Kaelin, Anm. der Red.) natürlich (lacht).
Sie haben soeben eine Hunde-App unter dem Namen Ihres Lieblings lanciert. Worum geht es da?
Wir digitalisieren mit der «Liesl-App» das Hundesitting. Mit «Liesl» verbinden wir verlässliche, flexible und liebevolle Hundesitter in der Schweiz mit Hundehaltern. Schnell und unkompliziert und sicher. Für Spaziergänge, Tages- und auch Ferienbetreuung. Weitere Dienste wie das «Tracking» der Spaziergänge und Aufenthalte kommen laufend dazu. Bei uns liegt vor allem das Wohl der Tiere im Fokus. Mit unserer Technologie möchten wir die Aufenthalte der Hunde sicherer machen. Unsere Sitter sollen das zweite Zuhause für die Hunde sein, wenn die Hunde-Eltern mal keine Zeit haben.
Wie kamen Sie auf das Thema?
Ich lebe seit über 15 Jahren mit Hunden. Sie sind für mich faszinierende und sehr feinfühlige Wegbegleiter. Sie sind vollwertige Familienmitglieder. Ich hatte immer wieder das Problem, jemanden zu finden, dem ich meine liebste Fellnase mit gutem Gefühl anvertrauen konnte. Jedem Hundehalter liegt das Wohl seines Tieres am Herzen. Mit unserem Unternehmen lösen wir das grösste Problem: immer und zu jeder Zeit eine liebevolle Betreuung zu finden. Kennenlernen, Buchen, über die Technologie dabei sein – wenn der Hund beim Sitter ist –, und die Zahlung. Dabei schaffen wir neue Arbeitsplätze für Menschen, die vielleicht selber keinen Hund halten können und so die Möglichkeit haben, ihre Freizeit mit Hunden zu verbringen und dabei noch Geld zu verdienen. Natürlich kann man auch vollzeitig bei uns arbeiten. Unsere Sitter sind unsere Partner und arbeiten dann, wenn es ihnen am besten passt. Damit schaffen wir eine Win-Win-Win-Situation für Hund, Halter und Sitter.
Wie soll das kommerziell funktionieren?
Mit 550'000 Hunden in der Schweiz und über 50 Millionen Hunden in Europa funktioniert das. Was wir tun, ist die Zukunft des «Tier-Sittings». Wir haben in der Schweiz einen sehr fragmentarischen Markt. Aktuell sind die Sitter technologisch nicht gut aufgestellt, schnelle Lösungen sind fast unmöglich. Dafür gibt es jetzt die «Liesl-App».
Welche Bedeutung hat Liesl in Ihrem Leben?
Liesl ist mein Schatten, sie ist immer und überall dabei. Ich liebe sie über alles. Meine Frau und ich haben uns für ein Leben ohne Kinder – dafür mit Hund entschieden. Sie war bei «G&G» immer im Studio, bei «SRF bi de Lüt – Live», ich suche Trüffel mit ihr und sie ist die Namensgeberin unserer App und Firma. Natürlich auch, weil sie durch ihre Fernsehauftritte nationale Bekanntheit erlangt hat. Wir arbeiten mit ihr auch als unser Maskottchen für das Marketing. Mittlerweile wollen auf der Strasse mehr Fans ein Selfie mit ihr, statt mit mir … damit kann ich aber gut leben.
Hat Liesl bereits Nachwuchs?
Nein – Liesl wird wohl wie ich auch kinderlos bleiben … Sie hat jetzt genug zu tun mit ihrer App.


