Die Schlacht um die Beibehaltung der UKW-Frequenzen kommt in der kommenden Wintersession vor den Ständerat. Nachdem der Nationalrat in seiner Herbstsession überraschend deutlich einer Motion zugestimmt hatte, die sich für die Beibehaltung des UKW-Netzes einsetzt, liegt es nun an der kleinen Kammer, ob die UKW-Sender wie ursprünglich vorgesehen definitiv auf Ende 2026 abgeschaltet werden oder nicht. Die SRG-Radiosender sind seit Anfang dieses Jahres nur noch auf DAB empfangbar, was aber zu massiven Hörerverlusten führte (persoenlich.com berichtete).
Aufgrund dieser Situation wünschen sich nun die Privatradiosender eine Beibehaltung des UKW-Netzes. Lanciert hatte dieses Begehren bereits 2022 Medienpionier und Radio-1-Unternehmer Roger Schawinski mit einer eigenen Petition. Schawinski selbst wird diesen Donnerstag, 6. November, von der ständerätlichen Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen (KVF) im Bundeshaus angehört werden.
Gegen den «Schildbürgerstreich des VBS»
Nun bekommen die UKW-Unterstützer unerwartete Hilfe. Eine Gruppe von Militärfreunden hat die IG Pro Notfallradio ins Leben gerufen, die sich für die Beibehaltung der UKW-Versorgung für den Notfall ausspricht. Auf ihrer Website schreibt die IG, dass durch den «Schildbürgerstreich des VBS» das bestehende IBBK-Radio abgestellt würde. IBBK steht für Information der Bevölkerung durch den Bund in Krisenlagen. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz betreibt in Zusammenarbeit mit diversen zivilen und militärischen Partnern ein System mit zahlreichen leistungsstarken Spezialantennen (siehe Bild), um die Bevölkerung in Krisenlagen zu informieren.
Nationales Referendum geplant
Die Initiative zur Bildung einer Interessengruppe kommt vom ehemaligen Kommandanten der früheren Abteilung Presse und Funkspruch (APF) des Bundesrates Ueli Bollmann (Oberst aD) aus Zug. Für die IG Pro Notfallradio engagieren sich vor allem Zuger Politiker, unter anderem Willi Vollenweider, der ehemalige SVP- und spätere parteilose Kantonsrat und Ex-Präsident der Gruppe Giardino. Sollte das UKW-IBBK-Radio abgestellt werden, plant die Gruppe ein nationales Referendum. Ironischerweise kommt der neue VBS-Chef, Bundesrat Martin Pfister, auch aus dem Kanton Zug.
KOMMENTARE
05.11.2025 11:53 Uhr
05.11.2025 09:32 Uhr
04.11.2025 13:32 Uhr
03.11.2025 14:11 Uhr


