05.10.2024

ZFF

Pamela Anderson tritt in neuer Persona auf

Die ehemalige «Baywatch»-Schauspielerin wurde am Freitag mit einem Golden Eye für ihre vielseitige Karriere ausgezeichnet.
ZFF: Pamela Anderson tritt in neuer Persona auf
Auf der Bühne sprach Pamela Anderson ermutigende Worte. (Bild: Keystone/Ennio Leanza)

Ein einziges Autogramm soll sie am Freitagabend draussen auf dem Sechseläutenplatz gegeben haben, wie am Ende des Grünen Teppichs unter den Medienmenschen gemunkelt wurde. Und kurz darauf erschien sie, still und leise, die mit Spannung erwartete Pamela Anderson.

In einer rosafarbenen Robe trat sie vor die Kameras, wie Keystone-SDA vor Ort feststellte. Sie rede so leise, hörte man Filmleute sagen. Man verstehe nicht einmal durch die Kopfhörer viel.

Dazu erschien die 57-jährige kanadisch-US-amerikanische Schauspielerin beinahe ungeschminkt. Oder besser noch: genau so geschminkt, dass es ihre neue Verletzlichkeit perfekt betonte.

Im Kongresshaus überreichte ihr Festival-Direktor Christian Jungen einen Golden Eye Award. Für ihre Karriere, die von einem Extrem ins andere reicht. Er lobte sie für ihre «oscarreife Leistung» in dem Film «The Last Showgirl» von Gia Coppola, der am Zurich Film Festival in einer Gala-Premiere gezeigt wurde.

«Pamela Anderson spielt so gut, dass man die Person hinter dem Charakter vergisst», sagte Jungen. Worauf Anderson später erwiderte, dass sie eigentlich sich selber spiele. Ihre Rolle als 50-jähriges Showgirl Shelly, das am Ende ihrer Karriere steht und die Beziehung zu ihrer Tochter retten muss, weise Parallelen zu ihrem eigenen Leben auf. «Als ich das Skript gelesen habe, dachte ich: das bin ich. Niemand sonst kann diese Rolle spielen.»

Zeitlebens unterschätzt

Pamela Anderson las ihre Dankesrede von einem A4-Blatt ab. Ihre Worte erinnerten stark an die Texte, die sie seit einer Weile in einem wöchentlichen Newsletter an ihre Fans schickt. Es sind stets ermutigende Worte einer Frau, die zeitlebens unterschätzt wurde.

«Wir alle sind wertvoll - auch in unseren Fünfzigern», betonte sie in Zürich. Und auf sich bezogen: «Sie können ein Gebäude zerstören, nicht aber eine Person.» Ihre Zeit sei noch lange nicht vorbei. Im Gegenteil, sie fange erst richtig an.

Ihre Lesebrille und den Spickzettel drückte Pamela Anderson vor dem anschliessenden Talk mit Moderatorin Tanya König dem ZFF-Direktor Christian Jungen in die Hand. Und holte beides zurück, bevor sie leise aus dem Raum schritt - und ein beeindrucktes Publikum zurückliess. (sda/spo)


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